In The Line Of Fire (UHD)
In den 1970ern noch als „Tatort“-regisseur tätig, änderte sich für Wolfgang Petersen mit dem Oscar-nominierten Kinofilm „Das Boot“(1981) einfach alles. Plötzlich war er einer der wichtigsten und beliebtesten deutschen Regisseure überhaupt. Es folgten die Fantasymegaproduktion „Die unendliche Geschichte“(1984), der Science-fiction-klassiker „Enemy Mine – Geliebter Feind“(1985) mit Dennis Quaid, der Tom-berenger-thriller „Tod im Spiegel“(1991) und schließlich der Clint-eastwoodthriller „In The Line Of Fire“(1993). Auch in den Folgejahren vertrauten sich ihm Hollywood-größen wie Harrison Ford („Air Force One“), Dustin Hoffman („Outbreak“), George Clooney („Der Sturm“) und Brad Pitt („Troja“) an, wobei sein filmisches Schaffen mehr als solide genannt werden kann. Fast hätte er sogar einen „Batman Vs. Superman“-film mit Colin Farrell und Jude Law gedreht – noch bevor das mit dem ganzen Superheldentrubel im Kino überhaupt losging. Bei „In The Line Of Fire“brachte Clint Eastwood Petersen als Regisseur ins Spiel – und dass, obwohl der 62-jährige wusste, dass Petersen seine Darsteller häufig dazu bewegt, die nötigen Stunts selber zu machen. Die rein fiktive Geschichte des Films ist an das Schicksal des Secret-service-agenten Clint Hill angelehnt, der damals beim schrecklichen Mord an J. F. Kennedy zugegen war und sich öffentlich die Schuld an dessen Tod gab, weil er ihn nicht beschützen konnte. Genauso fühlt sich auch Clint Eastwoods Charakter Frank Horrigan. Nach seinem gescheiterten Schutzeinsatz versinkt er in Schuldgefühlen und entwickelt eine Art Paranoia. Als Gegenspieler meldet sich ein kongenialer John Malkovich in der Rolle des psychopathischen Attentäters Mitch Leary, der dem Publikum selbst nach fast 30 Jahren eine Heidenangst einjagen kann. Er kündigt einen weiteren Präsidentenmord an und baut eine fast liebevolle Telefonbeziehung zu Horrigan auf. Seine Verkleidungen sowie seine selbstgebaute und dementsprechend nicht registrierbare Waffe machen Leary zu einer nahezu unsichtbaren Bedrohung. Alles in allem ist „In The Line Of Fire“ein spannendes Duell zwischen einem vom System enttäuschten Cia-killer und einem vom Trauma und Schuldgefühlen zerfressenen Secret-service-agenten. Und beide gehören einer Generation an, die mit Therapiesitzungen beim Psychologen offenbar nichts am Hut hat. Die Uhd-präsentation des in 4K überarbeiteten Bildes sieht wie so viele jüngere Sony-picturesuhd-blu-rays hervorragend aus. Die Strahlkraft heller Elemente und der Farben wurde sichtbar maximiert. Die harten Schatten sehen nun dunkler und schwärzer aus als zuvor. Dadurch sind die Kanten und Konturen wesentlich härter, was wiederum der exzellenten Schärfe in die Karten spielt. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die neue 4K-veröffentlichung trotz des gleichen Bildformates von 2.39 : 1 mehr Bild zeigt. Sprich: An der Unterkante sind Elemente zu sehen, die auf der Blu-ray gar nicht zu sehen waren, weil das Bild vermutlich aufgezoomt wurde. Nun sind alle Elemente etwas kleiner, dafür ist aber auch wieder alles zu sehen. Genau für solch brillante 35-Millimeter-scans ist das Uhd-medium gemacht.