My Next Life As A Villainess
(1. Staffel)
Dramedy-anime
OT: My Next Life as a Villainess: All Routes Lead to Doom!
L: JP J: 2021 V: Kazé B: 1.78 : 1 T: DTS-HD MA 2.0
R: Keisuke Inoue S: Vincent Fallow, Patrick Keller, Nina Benz LZ: 4 × ca. 25 min FSK: 0 W-cover: ja VÖ: 05.08.21 ×1 Extras: 2/10
Autor Satoru Yamaguchi scheint an der selben Krankheit zu leiden wie viele seiner japanischen Light-novel-kollegen. Oder wie sonst könnte man sich den konfusen Namen „Ich wurde in einem Otome-spiel in der Rolle der Widersacherin mit allen Zeichen auf einen sicheren Untergang wiedergeboren“erklären? Bereits 2014 veröffentlichte der Autor sein Werk kapitelweise auf einer Online-romanplattform. Ein Jahr später hatte er das große Glück seine Geschichte professionell über den Verlag Ichijinsha heraus bringen zu können. Yamaguchi und die Illustratorin Nami Hidaka stellten sich als echtes Dreamteam heraus, das nicht nur zusammen die erste professionelle Romanfassung bearbeitete, sondern auch den Manga, der 2017 erschien.
Das Isekai-genre mal anders
Angelehnt an den berühmten Spruch „Alle Wege führen nach Rom“scheinen in dem an ein Otome-game
(Dating-simulation für Mädchen) angelehnten Anime alle Wege in die Verdammnis zu führen. Die Handlung ist in einem romantisiert mittelalterlichen, europäischen Kontext eingebettet. Die Protagonistin Catarina Claes ist jedoch nicht die typische Anime-heldin mit großen runden Glubschern und ebenso großer Schüchternheit. Viel mehr erinnert sie von ihrem Aussehen her etwas an die Pokémon-schurkin Jessi mit ihren markanten, scharfgeschnittenen Augen und einem teilweise schurkenhaften Gesichtsausdruck. Auch charakterlich macht die achtjährige Protagonistin zunächst einen eher unsympathischen Eindruck mit ihrem arroganten, verwöhnten Püppchengetue. Ihr Leben ändert sich jedoch schlagartig als sie bei einem Spaziergang mit Prinz Geordo Stuart, dem sie auf den ersten Blick verfällt, stürzt und sich den Kopf anschlägt. In ihrer Ohnmacht hat sie ein Dejavú aus ihrem vorheigen Leben, in dem sie eine 17-jährige Otaku (japanischer Nerd) war, die bei einem Autounfall starb. Animes, Mangas und Otome-games, sie liebte alles. Ihr letztes Spiel war „Fortune Lover“und irgendwas kommt ihr dabei verdächtig bekannt vor. Erschrocken muss Catarina feststellen, dass sie scheinbar nach ihrem Unfall in ihrem Lieblingsspiel wiedergeboren wurde. Das Problem: Sie ist die absolute Schurkin des Games, die der eigentlichen Heldin, Maria Campbell, und ihren Liebesinteressen im Weg steht und ihr das Leben zur Hölle macht. Dafür muss sie büßen und fast jede Route endet für Catarina entweder mit dem Tod oder der Verbannung. Um ihrer Verdammnis zu entkommen, arbeitet das kleine Mädchen mit dem Geist einer 17-jährigen daran, ihren Todesflaggen zu entgehen. Anstatt zu einer arroganten, mobbenden Adligen, wächst sie zu einer empathischen hilfsbereiten jungen Dame heran, die sich nicht zu schade ist, sich die Hände schmutzig zu machen. Ihre Ahnungslosigkeit und Naivität und überhaupt ihre Andersartigkeit kommen in ihrem Umfeld hervorragend an und anstelle der Schurkenrolle bildet sich schon sehr bald eine „Reversed-harem“-geschichte heraus. Spannend dabei ist vor allem, welchen Einfluss das Verhalten einer einzigen Person auf das Leben vieler Menschen in ihrer Umgebung haben kann. Wird es Catarina schaffen, ihrem vorzeitigen
Tod zu entgehen oder führen tatsächlich alle ihre Anstrengungen ebenfalls in die vorprogrammierte Verdammnis? Die Blu ray kommt in einem schicken Sammelschuber mit einem 12-seitigen Booklet und Tomatensamen. Ja, richtig gelesen! Catarina möchte ihre Zuschauer scheinbar nur auf eine mögliche Verbannung und ein Leben als Bäuerin vorbereiten. Nicht umsonst wurde dieser ausgefallene Anime im Stile einer Romantikkomödie mit dem Crunchyroll Anime Award 2021 ausgezeichnet. Catarinas Geschichte sticht klar heraus aus anderen Animes des Isekai-genres. Zudem begeistern die vielschichtigen und gut ausgearbeiteten Charaktere. Ab dem 7. Oktober geht es weiter mit den nächsten vier Folgen.