Kings Of Hollywood
Komödie
OT: The Comeback Trail L: US J: 2020 V: Eurovideo
B: 2.39 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: George Gallo
D: Robert De Niro, Morgan Freemann, Tommy Lee Jones, Zach Braff LZ: 105 min FSK: 12 W-cover: k. A. VÖ: 11.11.21 ×1 Extras: 3/10
Dass Hollywood gerne Filme über sich selbst dreht und damit zumeist eine zynische Perspektive auf die rostige Maschinerie der Filmstudios und ihre extravaganten Gestalten liefert, ist nicht neu. In den jüngsten Jahren haben Filme wie Tarantinos „Once Upon a Time... in Hollywood“(2019) und „Hail, Caesar!“(2016) von den Coen-brüdern eindrucksvoll bewiesen, wie unterhaltsam und faszinierend dieser selbstreferenzielle Blick hinter die Kulissen sein kann. Auch das aktuelle „Kings Of Hollywood“schlägt genau in diese Kerbe und fährt dazu eine beachtliche Palette an altgedienten Hollywood-größen auf, von Robert De Niro über Morgan Freeman bis hin zu Tommy Lee Jones.
Der Ruf der Traumfabrik
Hollywood im Jahr 1974: Der alteingesessene Filmproduzent Max Barber (Robert De Niro) hat zuletzt mit dem Exploitation-streifen „Killer-nonnen“nicht gerade einen Erfolg abgeliefert, um es milde auszudrücken. Sein Geldgeber, der Gangsterboss Reggie Fontaine (Morgan Freeman), ist entsprechend ungehalten und führt ihm deutlich vor Augen, was skrupellose Kredithaie halt so tun, sollte Max das verlorene Geld nicht wieder beschaffen. Max und sein eigens gegründetes Filmstudio „Miracle Motion Pictures“stecken also tief in der Patsche. Der rettende Einfall kommt ihm durch James Moore (Emile Hirsch), einem verhassten Produzentenkollegen, welcher kürzlich für den Unfalltod seines Hauptdarstellers am Filmset eine beachtliche Versicherungssumme kassiert hat. Folglich kramt Max irgendein altes Western-drehbuch aus dem Schrank und findet mit dem mittellosen und selbstmordgefährdeten
Duke Montana (Tommy Lee Jones), der wie John Wayne in seinen letzten Jahren all seinen Glanz und sein Vermögen verloren hat, den perfekten Hauptdarsteller für seinen Plan. Es gelingt Max sogar, Fontaine zu überzeugen, nochmal eine ganze Million Dollar flüssig zu machen, um die Filmvorbereitungen für den Versicherungsbetrug glaubhaft zu inszenieren. Doch niemand rechnet mit den verborgenen Lebensgeistern, die noch in dem rüstigen Duke stecken, und die es Max ziemlich schwer machen, den „unerwartet“tödlichen Unfall am Set in die Tat umzusetzen.
Große Namen, kleine Produktion
Obwohl schon die großen Titel mit großem Budget wie „Once Upon a Time... in Hollywood“und „Hail, Caesar!“erwähnt wurden, erinnert „Kings Of Hollywood“eher an die kleineren Vertreter dieses Untergenres wie zum Beispiel an die charmante Gaunerkomödie „Schnappt Shorty“von 1995 mit John Travolta, Gene Hackman, Danny Devito und Rene Russo. „Kings Of Hollywood“, oder im Original „The Comeback Trail“, hat mit dem gleichnamigen Film von 1982 sogar eine direkte Vorlage, in der, parallel zu Tommy Lee Jones als John-wayne-persiflage Duke Montana,
Buster Crabbe damals die Rolle des verbrauchten Altstars übernahm – Crabbe kennt man in erster Linie als „Flash Gordon“und „Buck Rogers“aus den 1930er und 1940er Jahren. Aber wie viel Spaß macht denn nun das aktuelle „Kings Of Hollywood“? Nun... der alte Mythos, dass ein paar fähige Schauspielgrößen ein schwaches Drehbuch alleine retten können, stößt hier an seine Grenzen. Die Grundidee ist zwar ganz witzig und De Niro, Freeman und Jones sind tatsächlich nach wie vor eine Marke mit gewisser Zugkraft, da sie auf ihre Art irgendwie immer abliefern – besonders De Niro macht das im positiven Sinne deutlich. Trotzdem bleibt aufgrund der dürftig geschriebenen Dialoge, der oberflächlichen Witzchen sowie der daraus resultierenden mageren Dramaturgie, ein fader Eindruck. „Kings Of Hollywood“ist zwar kein Totalausfall, aber auch keine klare Empfehlung – außer man kann von den drei besagten Leinwandlegenden nicht genug bekommen.