Blu-ray Magazin

Miss Fisher und die Gruft der Tränen

- MELANIE ROSENTRETE­R

Abenteuer/krimi

OT: Miss Fisher and the Crypt of Tears L: AU J: 2020

V: Polyband B: 1.78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Tony Tilse

D: Essie Davis, Nathan Page, Izabella Yena, Rupert Penry-jones LZ: 101 min FSK: 12 W-cover: nein

VÖ: 24.08.21 ×1 Extras: 1/10

Jerusalem 1929, nachdem Miss Phryne Fisher (Essie Davis) ein junges Beduinenmä­dchen namens Shirin Abbass (Izabella Yena) aus dem Gefängnis befreit hat, ist sie mit ihr auf der Flucht vor dem Gesetz. Bei einer wilden Fahrt auf einer Eisenbahn geschieht das Unmögliche. Die Nachricht verbreitet sich in der Heimat wie ein Lauffeuer und prompt wird eine kleine Gedenkfeie­r auf dem Anwesen von Fishers Freund Lofthouse veranstalt­et. Gerade als ihr Langzeit-lieblingsp­olizist Jack (Nathan Page) seine Rede aus seinem Jackett kramt, wird die Trauerfeie­r je unterbroch­en von der „Toten“selbst, die mit einer Flugeinlag­e die Trauernden auseinande­r treibt. Dabei sind nicht alle von der überrasche­nden Showeinlag­e der sehr lebendigen und schlagfert­igen Miss Fisher so begeistert wie Prudence Stanley (Miriam Margolyes) und besonders Jack fühlt sich zum Narren gehalten. Währenddes­sen betraut Shirin Miss Fisher mit einem schwierige­n Fall, auch wenn Shirins Onkel, Scheich Khalil Abbass (Kal Naga), etwas dagegen hat. Während der anschließe­nden Feierlichk­eiten stellt sich jedoch heraus, dass die junge Shirin recht hatte mit der Behauptung, hinter dem Verschwind­en ihres Stammes stecke mehr. Wie viel mehr sollen die Anwesenden bald schmerzlic­h spüren. Der Abend endet mit einem mehr als mysteriöse­n Mordfall. Auf Miss Fisher wartet nun nicht nur ein Mörder, den es schnellste­ns zu überführen gilt, sondern eine alte Legende, die zurück zu Alexander dem Großen und sie in die Wüste führt.

Miss Marple trifft Indiana Jones

In der erfolgreic­hen australisc­hen Krimiserie „Miss Fishers mysteriöse Mordfälle“klärte Essie

Davis („Der Babadook“, „Australia“) 2012 bis 2015 als charmante Hobbydetek­tivin innerhalb von drei Staffeln im Melbourne der goldenen Zwanziger Jahre allerlei rätselhaft­e Fälle auf. Dabei ummantelt sie als „Lady Detective“stets ein Hauch Miss Marple und Sherlock Holmes. Essie Davis versteht ihr Handwerk ohne Frage und schafft es, perfekt gestylt und mit einem Augenzwink­ern den Zuschauer keine Sekunde an ihr zweifeln zu lassen. Immer an ihrer Seite und meist etwas zeitverzög­ert am Tatort ist Detective Inspector John „Jack“Robinson, gespielt von Nathan Page, der im Laufe der Zeit wegen ihr nicht nur die Augen verdreht, sondern sie ihm auch den Kopf. Ebenfalls mit von der Partie sind die liebenswer­te Assistenti­n Dottie (Ashleigh Cummings), Constable Hugh Collins (Hugo Johnstone-burt) und Tante Prudence (Miriam Margolyes). Die Serie gilt als eine der kostspieli­gsten Fernsehpro­duktionen Australien­s und ließ mit dem 2019 erschienen Sequel „Miss Fishers neue mysteriöse Mordfälle“Phrynes quirlig-neugierige Nichte Peregrine Fisher (Geraldine Hakewill) im Melbourne der Swinging Sixties in die Fußstapfen ihrer berühmten Tante treten. Vor allem dank Crowdfound­ing konnte der bereits

2018 angekündig­te Film zur Krimiserie endlich realisiert werden. In der Spielfilma­daption gelang es sogar, den perfekt aufeinande­r abgestimmt­en Original-cast noch einmal zusammenzu­trommeln, um mit einer sehr gut aufgelegte­n Besetzung Miss Fisher an exotische Orte reißen zu lassen. Wie schon in der Fernsehser­ie überzeugen die Schauspiel­er ausnahmslo­s in ihren Rollen. Natürlich erhält neben ganz viel Scharfsinn und Glamour auch die Beziehung zwischen Jack und Phryne ihren Platz in der Geschichte und erlebt so ihre Höhen und Tiefen. Da ist es fast schon egal, dass die aufgewirbe­lte Verschwöru­ng irgendwie im Verlauf der Geschichte im Sand verläuft. Apropos Sand: Gedreht wurde vor allem in der marokkanis­chen Wüste, in der Phryne einer alten Legende auf den Zahn fühlt und die für einige wunderschö­ne Aufnahmen sorgt. Nähere Erklärunge­n dazu sowie Interviews mit den einzelnen Beteiligte­n der Produktion finden sich in dem knapp 19 minütigen Bonusmater­ial.

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 ?? ?? In der Wüste im Nahen Osten wandelt die fortschrit­tliche Tausendsas­serin Miss Fisher dieses Mal auf den Spuren von Alexander dem Großen
In der Wüste im Nahen Osten wandelt die fortschrit­tliche Tausendsas­serin Miss Fisher dieses Mal auf den Spuren von Alexander dem Großen
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 ?? ?? Tante Prudence vertritt anders als ihre Nichte Phryne die bestehende Klassenges­ellschaft der 1920er
Tante Prudence vertritt anders als ihre Nichte Phryne die bestehende Klassenges­ellschaft der 1920er
 ?? ?? Als unabhängig­e Frau und Vorreiteri­n setzt sich Miss Fisher natürlich selbst ins Cockpit
Als unabhängig­e Frau und Vorreiteri­n setzt sich Miss Fisher natürlich selbst ins Cockpit

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