Sky Sharks
Horror/science-fiction/komödie
OT: Sky Sharks L: DE J: 2020 V: Sony Pictures
B: 2.39 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Marc Fehse
D: Eva Habermann, Oliver Kalkofe, Michaela Schaffrath, Thomas Morris, u. a. LZ: 102 min FSK: 18 W-cover: k. A. VÖ: 11.11.21 ×1 Extras: k.a.
Genmanipulierte Nazi-zombiesoldaten, die auf mutierten Cyber-haien mit raketengetriebenen Rüstungs- und Geschossaufsätzen durch die Lüfte reiten und an Bord eines Linien-passagierflugzeuges eine vor Blut triefende Splatter-orgie veranstalten? Genial! Da dürfte doch den meisten Trash-liebhabern das Herz aufgehen. Das dachte sich wohl auch Filmproduzent Marc Fehse, dem diese Bilder eines Nachts im Traum erschienen. Als er tags darauf seinem Bruder Carsten begeistert davon erzählte, meinte dieser nur: „So einen Scheiß will doch keiner sehen!“Doch auf den Filmfestspielen in Cannes gelang es Marc, andere Filmschaffende für seine Vision zu begeistern. 2015 folgte dann eine Crowdfunding-kampagne, mittels derer enthusiastische Trash-fans um die 100000 Euro für das inzwischen als „Sky Sharks“bekannte Projekt beisteuerten. Eigentlich sollte das durchgeknallte Splatter-fest auch schon 2016 in die Kinos kommen, doch finanzielle Schwierigkeiten blockierten die Dreharbeiten, sodass nach diversen Abbrüchen und Neustarts erst Ende 2018 alle Szenen im Kasten waren. Im Laufe der Postproduktion grätschte auch noch die Corona-pandemie dazwischen und so konnte „Sky Sharks“erst am 26. August 2021 in den Kinos starten. Die Blu-ray-scheibe wird dann ab dem 11. November erhältlich sein. Doch was hat die vermeintliche Trash-perle denn noch alles zu bieten?
Iron Sky (Sharks)
Nach der anfangs kurz beschriebenen Einstiegsszene, im Zuge derer die Nazi-zombies auf ihren sogenannten Reichsflughaien ein Passagierflugzeug kapern, geht es mitten in der Arktis wei
ter. Dort entdeckt die Forscherin Diabla Richter (Eva Habermann) eine versteckte Nazi-basis unter dem Eis, die sich als das gigantomanische Kriegsschiff Himmelsfaust entpuppt, das noch erstaunlich gut intakt und von den besagten Zombiesoldaten und der Hai-flotte bevölkert ist. Diabla kann nur mit Not entkommen und berichtet ihrem Vater Dr. Klaus Richter (Thomas Morris) von dem besorgniserregenden Fund. Der geniale Wissenschaftler ist ein erfolgreicher Unternehmensleiter und war zur Zeit der Nationalsozialisten selbst an der Entwicklung des Serums K7B beteiligt, das im Krieg gefallene Soldaten zu willfährigen Zombiekriegern mutieren lässt. Dank seines wissenschaftlichen Genius hat es Dr. Richter auch irgendwie geschafft, dem Tod in den letzten 75 Jahren ein Schnippchen zu schlagen und sein Leben künstlich zu verlängern. Richters Töchter Diabla und Angelique (Barbara Nedeljáková) stellen sich letztlich den zwielichtigen Machenschaften ihres Vaters entgegen und treten an der Seite von Generalmajor Frost (Tony Todd) und Majorie Phelps (Amanda Bearse – bekannt als Nachbarin Marcy aus „Eine schrecklich nette Familie“) in den Krieg, wobei es in den Lüften zur Entscheidungsschlacht
gegen die Zombies, Reichsflughaie und das Über-kriegsschiff Himmelsfaust kommt.
(Sky) Sharknado
Wer bei „Sky Sharks“als erstes an die Sciencefiction-trash-komödie „Iron Sky“von 2012 denkt, bei der Nachfahren der Nazionalsozialisten von ihrer geheimen Mondbasis aus ihre Welteroberungspläne verfolgten, der liegt hier nicht verkehrt. Wie bei „Iron Sky“sind auch in „Sky Sharks“viele bekannte deutsche Namen im Cast zu finden: von der Hauptdarstellerin Eva Habermann, die vor allem aus deutschen Tv-produktionen bekannt ist, über den heutigen Schlefaz-moderator Oliver Kalkofe, der als Reichsmarschall Herman Göring auftritt, bis zu Ex-pornodarstellerin Michaela Schaffrath in der Rolle der Nazi-zombiebraut Heidi Lönz. Bekannte Gesichter wie Ralf Richter („Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding“, „Was nicht passt, wird passend gemacht“) sind in Mini-nebenrollen zu sehen, so wie auch das Erotikmodel Micaela Schäfer, die in dem Fake-trailer „Sky Frogs“einen barbusigen Sci-fi-conan-verschnitt mit Lendenschurz in Leopardenmuster und zwei dicken Maschinengewehren in beiden Händen mimt. Hinzu kommen die für das begrenzte Budget erstaunlich ansehnlichen Spezialeffekte und Explosionen, viel Splatter und ein treibender Synthie-soundtrack im 80s-style.
Nach all diesen Ausführungen sollte also klar sein, wohin die Reise mit „Sky Sharks“geht. Für Trash-freunde klingt das alles nach einer guten Gelegenheit, sich endlich wieder gemeinsam vor der Glotze einen lustigen Abend zu machen. Bleibt nur zu hoffen, dass nach den durchaus vielversprechenden Trailer-szenen dieser Absurditätsorgie über die 102 Minuten Spielfilmlänge nicht doch zu schnell die Puste ausgeht.