Conjuring 3: Im Bann des Teufels (UHD)
Laut Regisseur Michael Chaves sollte der dritte Eintrag der Hauptfilmreihe eine Art „Sieben“im „Conjuring“-universum werden. Wie wäre das anders zu verstehen, wenn nicht in Bezug auf Stimmung und systematischen Aufbaus eines genialen Über-killers. Doch wie kann man sich solch einen Strippenzieher in der Welt der Dämonen vorstellen? Geht es hier nicht um Arne Johnson (Ruairi O’connor), der den brutalen Mord am übergriffigen Vermieter seiner Freundin vor Gericht zu verantworten hat? 22 Messerstiche sehen nicht gerade nach Notwehr aus. Warum also nicht behaupten, zu dem Zeitpunkt besessen gewesen zu sein? Aber das ist nur der erste Teil der neuesten Warren-verfilmung, denn Ed und Lorraine (Patrick Wilson & Vera Farmiga) folgen der dämonischen Spur weiter und stoßen auf einen weiteren Mord mit exakt der gleichen Anzahl an Messerstichen. „Conjuring 3“stellt dabei nicht die Frage nach der Besessenheit. Der Horrorfilm setzt diese und die Existenz des Paranormalen einfach voraus, was einem moralischen Freifahrtschein für (fast) alle menschlichen Beteiligten gleicht. Die Verantwortlichkeit bezüglich der audiovisuellen Qualität der Uhd-scheibe lässt sich hingegen nicht einfach so auf den Teufel schieben. Die Hdr-variante ist nämlich dermaßen düster angelegt, dass man schon einen sehr leuchtstarken Fernseher braucht, um manch entscheidende Detials noch erkennen zu können. Die gesamte Helligkeit wurde um einige Candela gesenkt. Dadurch wirken sogar Tagesszenen düster.
Der Glaube an Besessenheit
Obwohl in etwas höherer Auflösung als 2K gedreht, unterscheidet sich die Schärfe der Uhdblu-ray kaum von jener der Hd-variante. Sie ist sehr gut, aber nicht überragend. Am ehesten nimmt man die höhere Auflösung wahr, wenn man z. B. In der 20. Minute auf die perspektivisch schrägen Leisten oder die Dachkante des Hauses achtet. Auf der Blu-ray sind von nahem „Treppchen“zu erkennen, auf der Uhd-scheibe nicht. Das ändert jedoch nichts daran, dass Debbies Gesicht in der Szene trotzdem nicht mehr Details offenbart und weiterhin ein eher verschwommener Fleck in dieser Totale ist. Auch bei den Nahaufnahmen gleichen sich BD und Uhd-variante schärfetechnisch. Auffälliger ist da schon der Kontrastunterschied, der bei der Hdr-fassung hauptsächlich die Spitzlichter greller erscheinen lässt, was die meist im Halbdunkel befindlichen und von spärlichen Lichtquellen beleuchteten Gesichter markanter hervorhebt, als würden sie stärker glänzen als auf der Blu-ray. Die Farben sind minimal kräftiger, erkennbar beispielsweise am frischeren Grün der Bäume. Der dominante Sepia-ton verhindert es, Gesichtsfarben als brauchbaren Indikator zu benutzen. Sie bleiben in jedem Fall ungesund. Ähnlich sieht es beim Sound aus. Gute Horrorfilme zeichnen sich ja traditionell durch eine exzellente und sehr räumliche Tonspur aus, was hier definitiv der Fall ist. Der erste Exorzismus erzeugt beispielsweise einen akustischen Wirbelsturm, der sich über sämtliche Lautsprecher des verwendeten Surround-soundsystems zieht. Allerdings handelt es sich bei dem deutschen Dolby-digital-5.1-audiomix um genau den gleichen wie auf der günstigeren Hd-scheibe, die übrigens auch den englischen Dolbyatmos-mix anbietet.