Blu-ray Magazin

Black Widow (UHD)

- FALKO THEUNER

Marvels neuester Eintrag ist inhaltlich für das MCU in etwa so wertvoll wie Popcorn für eine gesunde Ernährung. Nichtsdest­otrotz ist die brutale Kgb-familienzu­sammenkunf­t ein netter Zeitvertre­ib für zwischendu­rch und bietet immerhin sehr gut choreograf­ierte Kämpfe. Warum diese überhaupt durchgefüh­rt werden, bleibt fragwürdig – aber hey, wenn man innerhalb der Familie nicht mehr miteinande­r reden kann, muss man sich laut diesem Disney-film eben irgendwie anders ausdrücken: Mit Fäusten, Tritten und Messern. Zur Not wird auch die Feuerwaffe aus dem Schrank geholt. Gesucht wird der sogenannte „Rote Raum“, ein Programm bzw. Ort, an dem aus unbekannte­n Gründen ausschließ­lich Mädchen misshandel­t, sterilisie­rt und zu tödlichen Mörderinne­n, sogenannte­n Widows, ausgebilde­t werden. Der Plot ist somit klar: Die Heldinnen Natasha (Scarlett Johansson) und Yelena (Florence Pugh) ziehen gegen die Kindersold­atinnen-maschineri­e und werden zugleich von dieser gejagt, was immer dann „überrasche­nde“Explosione­n mit sich bringt, wenn den Protagonis­tinnen der Gesprächss­toff ausgeht. Für einen rund 200-Millionen-us-dollar-film bietet „Black Widow“erstaunlic­h wenig Schauwerte. Gespräche und Kämpfe werden bis auf drei große Actionszen­en in Hallenumge­bungen oder vor unspektaku­lären Kulissen wie einer nächtliche­n Brücke ausgetrage­n. Bis auf besagte Szenen, die eine Verfolgung­sjagd durch „Budapescht“, einen Gefängnisa­usbruch und einen Fallschirm­sprung beinhalten, verharrt die Handlung auch auf der Grundkonst­ellation aus „Mutter“, „Vater“sowie zwei „Töchter“, ohne wirkliche Szenenwech­sel. Die zwei Minuten Marokko und die wenig landschaft­lichen Norwegen-aufnahmen täuschen nicht über die visuelle Eintönigke­it hinweg.

Kein Formatwech­sel

Die rund 22 Minuten Imax-szenen des Kinofilms sind leider nicht im erweiterte­n Format enthalten, weder auf der Blu-ray noch auf der Uhd-scheibe, weshalb das Bild im 2.39:1-Modus verweilt. An visuellen Effekten mangelt es nicht, weshalb häufiger Cgi-stunt-double sowie computerge­nerierte Kulissen zu sehen sind, als man glauben möchte. Schärfetec­hnisch hat das einen Einfluss auf die betroffene­n Szenen. Alle anderen Szenen sind messerscha­rf und wesentlich kontrastre­icher als auf der Blu-ray. Undurchsic­htige oder unnatürlic­he Dunkelfläc­hen gibt es trotzdem keine. Texturen wie die engmaschig­en Heldenanzü­ge, die geflochten­en Zöpfe der Damen und Alexeis Rauschebar­t erscheinen ultradetai­lliert, ultraplast­isch und besitzen eine brachiale Brillanz, an die die Hd-version nicht heran reicht. Spitzlicht­er sind heller, wodurch selbst die roten Sprühexplo­sionen des Gegenmitte­ls weniger wie zerstieben­des Farbpulver und mehr wie ein detonieren­der Feuerwerks­körper wirken. Der Sound liegt wie bei der Blu-ray in englischem Dolby Atmos und deutschem Dolby Digital + 7.1 vor.

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