Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil 1
Eins kann man Tom Cruise nicht vorwerfen: Dass er sich im Alter auf die faule Haut legt. „Top Gun: Maverick“war letztes Jahr mit einem 1,5-Milliarden-us-dollar-einspielergebnis der erfolgreichste Kinofilm – und dass zu Corona-zeiten. Nun zeigt er im inzwischen siebenten Teil seiner erfolgreichen Agentenreihe, dass er vom Pferd über den winzigen Fiat 500, den BMW M5, die Dampflok, das Boot bis hin zum Cross-motorrad BMW R Ninet Scrambler nahezu sämtliche Fahrzeuge beherrscht und sowohl in Kampf-choreografien als auch im schnellen Sprint zu Fuß definitiv nicht wie ein Ü60er unterwegs ist. Zur Promotion des neuesten Kinofilms „Mission: Impossible – Dead Reckoning (Teil 1)“, der am 13. Juli in Deutschland startet, gingen Aufnahmen von seinem bislang gefährlichsten Stunt viral, bei dem die Hollywood-ikone mittels Cross-bike und Fallschirm über eine Klippe in den Abgrund springt. Da möchte man nicht wissen, wie viel der Mann monatlich in seine Unfallversicherung einzahlen muss. Dabei braucht er doch eigentlich gar nichts mehr beweisen. In sechs spektakulären „Mission: Impossible“-thrillern sprang er bereits über einen riesigen Abgrund des Dead Horse Point in Utah, kletterte an der Glas-fassade des Burj Khalifa (dem höchsten Gebäude der Welt) oder hängte sich an einen startenden und auf 1500 Meter steigenden Airbus.
Im Wandel der Jahre
Wer die vorherigen sechs Filme kennt, weiß deren stilistische Unterschiede zu schätzen. Entwickelt aus der legendären 1960er-jahre Tv-serie „Kobra übernehmen sie“startete der erste Kinofilm 1996 unter Meisterregisseur Brian De Palma ganz klassisch als Verschwörungs-thriller mit langen Mänteln, der Jagd nach einem Doppelagenten, einem Agenten-team, einem zweiten Agententeam und schweißtreibenden Situationen, die eigentlich unmöglich zu händeln sind. Unter John Woo verlor das Franchise 2000 den von der Serie bekannten Teamcharakter und stilisierte Protagonist Ethan Hunt (Cruise) zu einem einzelgängerischen Hong-kong-actionhelden der Marke „City Wolf“(1986). Da konnte selbst J. J. Abrams „Mission: Impossible III“(2006) mit seinem von Philip Seymour Hoffman gespielten Psycho-bösewicht, einem kurzgeschorenen Tom Cruise und Hunts verborgener Rolle als Ehemann das Ruder nicht rumreißen. Erst Brad Bird fand im vierten Teil wieder genau das richtige Maß an Teamplay, Humor, Thrill, Agenten-action und persönlichem Drama. Sein „Phantom-protokoll“(2011) beförderte die Reihe wieder ganz nach oben in die Herzen aller Fans spektakulärer Agentenfilme. Mit Christopher Mcquarrie, der zuvor schon erfolgreich „Operation Walküre“(2008), „Jack Reacher“(2012) und „Edge Of Tomorrow“(2014) mit der „Cruise-missile“realisierte, fand „Mission: Impossible“ab dem fünften Teil eine Art festen Showrunner. „Mission: Impossible Rogue Nation“(2015) übernahm die Stärken des vierten Teils und kanalisierte das Ganze in eine fortlaufende Geschichte. Der rote Faden wurde unter ihm also deutlicher herausgearbeitet. „Mission: Impossible Fallout“(2018) ist der bislang letzte Teil gewesen. Er beeindruckt mit tollen Imax-szenen, die z.b. einen Fallschirmsprung oder auch eine Helikopter-verfolgungssequenz intensivieren. 2018 war es auch, als sämtliche Filme der Reihe für einen Uhd-blu-ray-start überarbeitet wurden. Anlässlich des neuen Kinostarts von Teil 7 erscheinen nun am 22. Juni die entsprechenden Uhd-steelbooks sowie eine 6-Film-kollektion.