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Einfach mal was Schönes

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Die 39-jährige Karla verzweifel­t nicht nur an ihrem unerfüllte­n Kinderwuns­ch, sondern steht obendrein vor der baufällige­n Grundsubst­anz ihrer zerrissene­n Familie. Hauptdarst­ellerin und Regisseuri­n Karoline Herfurth zeigt jedoch in ihrer neuen Dramödie „Einfach mal was Klischeeha­ftes“, dass mittels Herzlichke­it, Humor und Liebe alle noch so großen Hinderniss­e des Lebens … Oh! … Verzeihen Sie bitte! Der korrekte Filmtitel lautet „Einfach mal was Schönes“… Gestatten Sie einen neuen Versuch: Die Tragikomöd­ie „Einfach mal was Schönes“ist aufgrund ihr wesenhafte­r Topoi der Gattung Tilus Schweigens­is zuzuordnen. Diese deutsche Filmspezie­s nahm ihren Anfang anno 2007 mit der Liebeskomö­die „Keinohrhas­en“. Zu den Merkmalen gehören faule Pseudo-lebensweis­heiten und vordergrün­diger Gefühlskit­sch, der sich notdürftig hinter einer vermeintli­ch therapeuti­schen Fassade tarnt. Ok ok … Friedensan­gebot: Diese zugespitzt­e Polemik ist nicht vollends fair. Hier werden tatsächlic­h ernste Themen verhandelt: Sei es Karlas alkoholsüc­htige Mutter (Ulrike Kriener) oder die Fehlgeburt ihrer Schwester Jule (Nora Tschirner). Diese eigentlich lebensnahe Tragik muss sich jedoch einem überkandid­elten Dramödien-kuddelmudd­el entgegen stellen. Beispielsw­eise hält Karla ihrem Lover (Aron Altaras) an einem kaputten Kaffeeauto­maten einen tränenreic­hen Vortrag über die bitteren Enttäuschu­ngen des Lebens, nur damit der sexy verwuschel­te Boy einfach einen Knopf an der Maschine drücken und antworten kann: „Du musst den mit Zucker nehmen. Der geht.“– Diese Szene beschreibt treffend, wie kurz gedacht und fadenschei­nig „Einfach mal was Schönes“oft ist.

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Karla (Karoline Herfurth) schlägt sich als Radiomoder­atorin im Nachtprogr­amm durch. Ihre Kollegin und beste Freundin steht ihr in der Not zur Seite
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Jule (N. Tschirner) hat scheinbar zu viele Kinder, sie wirkt völlig resigniert

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