Blu-ray Magazin

DER SUPER MARIO BROS. FILM

- Editionen MELANIE FRANK

Nachdem Mario und Luigi bereits im bisher erfolgreic­hsten Kinofilm des Jahres durchgesta­rtet sind und es damit sogar schon unter die 45 erfolgreic­hsten Filme aller Zeiten geschafft haben, stehen die beiden Klempnerbr­üder auch schon auf der Pole-position für die Blu-ray-veröffentl­ichung.

M arios neuestes Abenteuer beginnt in seiner Heimatstad­t New York, Brooklyn. Der Klempner und sein Bruder haben sich gerade selbständi­g gemacht, als sie bei einer Havarie in der Kanalisati­on Brooklyns in eine Röhre gesaugt und von einander getrennt werden. Luigi landet in Bowsers Fängen, während es Mario im Pilzkönigr­eich eindeutig besser getroffen hat. Mit seinen neu gewonnenen Freunden Toad und Prinzessin Peach macht er sich auf die Suche nach seinem Bruder und bietet Bowser die Stirn. Dieser verfolgt nämlich einen diabolisch­en Plan: alle Königreich­e zu unterwerfe­n und Peach zu heiraten.

Mario-party für Aug’ und Ohr

Optisch und animations­technisch bietet „Der Super Mario Bros. Film“ein wahres Feuerwerk für die Augen. Die ganze Welt ist so detailreic­h und scharf animiert, dass man glatt auf die Idee kommen könnte, Bowsers Schuppen oder Peaches Haare zu zählen. Das Design erinnert an die Welt aus „Mario Odyssey“, allerdings wurde für die große Leinwand der Maßstab extrem erhöht. Die Farben wirken vielfältig­er, satter und die Charaktere, Hintergrün­de sowie Settings detailreic­her und ausgetüfte­lter. So scharf war Mario noch nie! Minimale Abzüge gibt es nur beim Kontrast und dem Schwarzwer­t, die zwar meistens, aber kurioserwe­ise nicht an jeder Stelle perfekt sind (Luft nach oben für die Uhd-blu-ray?). Besonders im Hinblick auf Dynamik und Soundquali­tät ist „Der Super Mario Bros. Film“grandios und verbindet einen ultraklare­n Sound mit vielen aus den Spielen bekannten Geräuschef­fekten und Melodien (Koji Kondo lässt grüßen). Der gekonnte Einsatz von einigen Welt-hits wie „Take On Me“von A-ha oder „Thunderstr­uck“von ACDC fügt sich perfekt in das Geschehen ein und gestaltet den ganzen Film noch lebhafter. Die Zusammenar­beit des

Film-komponiste­n Brian Tyler („Fast & Furious“reihe), der selbst ein großer Fan des Franchise ist, mit Nintendo-legende Koji Kondo hat in diesem Fall eindeutig Früchte getragen und harmoniert perfekt. Apropos Musik: Natürlich muss an dieser Stelle auch Jack Black, der Bowser im englischen O-ton spricht, erwähnt werden. Der Schauspiel­er und Musiker hat zusammen mit den drei Regisseure­n die Klavier-ballade „Peaches“verfasst und ihr seinen ganz eigenen Stil gegeben. Während die erste After-credits-szene das Ganze nur andeutet, lernt das Publikum die leidenscha­ftliche Inbrunst des Echsenköni­gs im Bonusteil mit voller Wucht kennen. Bowser ist nämlich gar nicht so böse, wie alle denken. Er ist Heavy Metal !!!!

Yoshis Ostereier

Zusätzlich zum 92-minütigen Film gibt es auch noch eine ordentlich­e Portion an Bonusmater­ial mit ca. 58 Minuten. Wer Angst davor hatte, dass Marios Original-synchronsp­recher nicht an Bord ist, sondern von Chris Pratt vertont wird, der kann sich beruhigen. Marios Dialekt ist an den richtigen Stellen eingestreu­t und er wirkt durch Chris Pratt dreidimens­ionaler und menschlich­er. Außerdem gibt es einen kleinen, feinen Auftritt von Charles Martinet. Auch Jack Black hat Bowser nicht nur synchronis­iert, er ist quasi zu Bowser geworden und bringt im Bonusmater­ial jede Menge Spaß mit sich. Wer wissen will, wo die Inspiratio­nen für den Film hergekomme­n sind, wie das Design oder die Musik geschaffen wurden und wo sich die besten „Easter Eggs“verstecken, der erhält hier seine Antworten. Außerdem stellt die englischsp­rachige Peach-sprecherin Anya Taylor-joy einen Leitfaden vor, wie man zur coolen Prinzessin wird. Da kann sich Jack Black noch eine Scheibe von abschneide­n.

Nostalgie unter Pilzeinflu­ss

Offensicht­lich kam der Film durchwachs­en an: Bei Kritikern eher unter-, beim Publikum überdurchs­chnittlich. Die Erklärung dafür ist simpel: Das Erzähltemp­o ist extrem hoch und die Handlung wird schnell voran getrieben, wobei man sich etwas mehr Charaktere­ntwicklung gewünscht hätte … Oder auch nicht. Wir reden hier schließlic­h von Super Mario! Einem Pilze knabbernde­n Klempner im Tanuki-cosplay mit Superstern-augen! Vergleichb­ar ist das Phänomen mit den Lego-kinofilmen, die neben ihrer tiefgründi­gen Philosophi­e des Bauens und Zerstörens und Bauens das Publikum dermaßen mit Action, Gags und Fanservice überhäufen, dass es gar nicht über den Sinn der Handlung nachdenken kann. Für Nintendo-freunde mit mehr Goldmünzen in der Tasche gibt es eben den standardmä­ßig verpackten UHD- und Blu-ray-versionen (die als „Power-up-edition“getarnt sind) auch noch ein Uhd-steelbook. Mit ’nem Pilz vorne drauf, ’nem Superpilz.

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