The King’s Avatar:
Onlinespiele sind ein so beliebter Anime-schauplatz geworden, dass der Markt inzwischen regelrecht damit überschwemmt wurde. Umso erfrischender ist es, wenn das mal nicht als „Isekai“, also Reise in eine fremde Welt, sondern von der sportlichen Seite betrachtet wird. Genau das macht „The King‘s Avatar“, das basierend auf einer Lightnovel bereits eine Anime-serie und eine Realumsetzung hervorbrachte. Deren Vorgeschichte erzählt nun der Film „For The Glory“. Hauptcharakter Ye Xiu gründet mit seinem Freund Su Muqiu ein professionelles esport-team, um im MMORPG „Glory“bis zur Meisterschaft aufzusteigen. Doch bevor es richtig losgehen kann, bricht eine Tragödie herein. Ye Xiu muss seine Trauer überwinden und das fragile Team zusammen halten. Wie die Namen schon verraten, wurde dieser Anime nicht in Japan, sondern in China produziert. Die Animationen stehen ihren japanischen Pendants in nichts nach und versetzen regelmäßig ins Staunen: Von den
Kampfszenen in der virtuellen Welt zu den schnell tippenden Fingern auf Tastaturen, die mit coolen Kamerafahrten inszeniert werden. Nur die Hintergründe fallen oft mit schwächeren Animationen und niedrigeren Bildraten auf, aber das stört nur geringfügig. Passend zur Thematik wirken die Charaktere aber wie aus einem Free2playmmo und unterscheiden sich kaum voneinander. Will man dann noch ihre virtuellen Alter-egos zuordnen, ist schon viel Konzentration gefragt. Genauso schwer fällt
es, der eigentlichen Geschichte zu folgen, nicht wegen ihrer Komplexität, sondern der gähnenden Mittelmäßigkeit. Die kurzen Einblicke in esport-mechanismen machen trotzdem Spaß.