Storm’s Prey
Brody, Peninsula: Ein Sturm zieht auf. Und mit diesem Hurrikan der Kategorie drei zieht es einen weiteren ungebetenen Gast in das verschlafene Örtchen. Nämlich den durch die Medien bekannten Sturmjäger und Teilzeit-serienkiller Carl Highstrom (Rib Hillis), der die ungewöhnliche Eigenschaft besitzt, sein Mordmotiv gleich in der Eröffnungsszene darzulegen.
Doch schnell wird klar, dass wir uns hier in einer Komödie befinden, die sich nicht lange mit dem menschlichen Drama auseinandersetzt. Wenn der Streifen auch zuweilen einer Sitcom gleicht, so hilft der humoristische Unterton dabei, dass aus dem Katastrophen-krimi keine Krimi-katastrophe wird. Die Qualität des Humors stellt sich beim Drehbuch von Jay Black zwar als eine sehr durchwachsene Angelegenheit heraus, hat aber einige Höhepunkte auf dem Kerbholz. Das fängt an bei mäßig komischen Kommentaren wie „War ja klar. Er fährt einen gruseligen Van.“Bietet jedoch auch lustige Dialoge vom Kaliber: „Wo
steckst du eigentlich gerade? – Wie jetzt? Emotional? Sehr verloren!“Wer explizite Gewaltszenen oder nackte Tatsachen erwartet, wird bei dieser Us-tv-produktion enttäuscht sein (und sollte sich natürlich ganz doll was schämen!). Der Film liefert das, was er auf dem Papier verspricht. Schon Alexandre Aja und die Rasmussen-brüder wussten, wie man das altgediente Katastrophen-genre entstaubt und hetzten in „Crawl“(2019) ein Rudel Alligatoren auf Kaya Scodelario und Barry Pepper. Auch „Storm’s Prey“
gewinnt mit der addierten Gefahr an Spannung. Dabei gelingt es der Crew hinter den Kulissen – vor allem dem Kameramann Matt Fore – einen ästhetisch anspruchsvollen Eindruck zu machen.