The Communion Girl
Dieser spanische Horrorfilm fährt mehr auf der Schiene des Geistergrusels, anstatt ein blutiger Slasher zu sein. Die Handlung setzt Ende der 1980er Jahre in der spanischen Provinz von Katalonien ein. Der Punk-stil ist zu der Zeit groß am kommen und stellt einen klaren Kontrast zum religiösen Umfeld der Protagonistin Sara (Carla Campra) und ihrer aufgeweckten Freundin
Rebe (Aina Quiñones) dar. Jene Reise in die Vergangenheit verfolgt auch den Zweck, typische Elemente des Horrorfilms ohne moderne Fragen einfließen zu lassen. Das vermeintliche Sehen von flüchtigen Mädchengestalten und das Finden einer in Mitleidenschaft gezogenen Puppe lässt die Zuschauerschaft jetzt nicht vor Originalität vom Stuhl hüpfen. Was aber den drei Drehbuchautoren Guillem Clua, Victor Garcia und Alberto Marini positiv zugeschrieben werden kann, ist die detaillierte Kenntnis des Handlungsstoffes und seiner Auslegungen. Das Thema der überforderten Jugendlichen, die sich in die Welt der Erwachsenen und in ihr eigenes Umfeld eingliedern müssen, ist an sich zeitlos. Die Geistergestalt erhält hier den Stellenwert einer Geisteskrankheit. Noch dazu sind die Charaktere nicht allzu aufgesetzt und ihre Handlungen zum Teil sogar ganz gut nachvollziehbar. Die Dynamik zwischen den Figuren, vor allem zwischen Sara und Rebe, funktioniert wunderbar. Erwähnt
werden sollte ebenfalls die Regie von Garcia, die überaus kompetent ist und für gutes Schauspiel, Ästhetik sowie Atmosphäre sorgt. Pierrot Le Fou spendiert dem Film ein elegantes Mediabook mit Plakat und Booklet-innenteil. Dieser beinhaltet Hintergrundinformationen und ein Interview mit dem Regisseur.