Doctor Who:
Einer der Gründe, weshalb bislang noch keines der Abenteuer des dritten Doktors (Jon Pertwee) auf DVD oder Blu-ray erschienen ist, dürfte die schwierige Material-lage sein. Pertwee war der erste Timelord, den britische Tvzuschauer in Farbe bewundern durften, falls sie in den 1970ern zu den wenigen Auserwählten gehörten, die solch ein teures Hightech-gerät besaßen. Kein Wunder, dass Pertwees Cape so extravagant violett ausschaut. Aus unbekannten Gründen wurde dieses Farbvideo-material komplett vernichtet. Aber auch das gerettete Schwarzweiß-16-millimeter-material der Episoden zwei bis sechs enthielt die Farbinformationen, welche für die erste britische Dvd-veröffentlichung rekonstruiert werden konnten. Bei Episode eins wurden wiederum Schlüsselbilder von Hand koloriert, während der Rest computergestützt eingefärbt wurde. Inhaltlich wirkt das Abenteuer mit der „Uhrwerk Orange“-ähnlichen Prämisse (verurteilte Verbrecher sollen
durch eine Maschine resozialisiert werden) wie ein klassischer 1970er-jahre Agentenfilm, in dem Gedankenkontrolle die Hauptrolle spielt, aber auch viel geschossen wird. Da sich ausschließlich Hobbyfilmhistoriker für dieses Mediabook interessieren dürften, braucht kaum auf die Unschärfen, die schlechte Halbbild-konvertierung, flimmernde Kanten und Nachzieheffekte im Bild eingegangen werden. Warum das Mediabook eine DVD- und Bluray-fassung enthält, bleibt schleierhaft, da die Qualität auf dem Hdmedium
keineswegs besser ist. Die deutsche Synchro ist klasse, da sie erst jetzt entstand. Die Extras können sich ebenfalls sehen lassen, wobei der Kolorierungsprozess dabei fast zu kurz kommt.