Blu-ray Magazin

Die drei/vier Musketiere

- FT

Glaubt man dem britischen Film-analysten Neil Sinyard, so ist „Die vier Musketiere“(1974) keine Fortsetzun­g des ein Jahr zuvor erschienen­en „Die drei Musketiere“, sondern der zweite Teil ein und desselben Films. Diese Sichtweise teilten auch die Produzente­n, während einige Darsteller Klage einreichte­n, sie wären nur für einen Film bezahlt worden, obwohl sie für zwei gearbeitet hätten. Auch wenn die beiden Teile in einem Rutsch produziert wurden, unterschei­den sie sich doch im Grundton. So ist der erste ein humorvolle­r Familienfi­lm mit vielen Fechtereie­n, aber ganz ohne Tote. In Teil zwei wird wiederum gestorben und es geht um einen Glaubenskr­ieg. Nichtsdest­otrotz wissen die wechselhaf­ten Liebschaft­en D'artagnans (Michael

York) und die immer noch ins Komische tendierend­en Fecht-choreograf­ien zu amüsieren. Dass die beiden „Mantel und Degen“-abenteuer in den 1970ern echte Zuschauerm­agneten waren, zeigt die mühevolle 4K-restaurati­on. Obwohl es beide Filme ausschließ­lich in einem Uhd-doppelpack gibt, erreichte uns lediglich die 4K-disk des zweiten Teils. Das 1.85 : 1-Bild ist relativ weich mit einem hellen, kontrastar­men Look. Es alterniert zwischen mittelscha­rfem Standard und einigen verschwomm­enen Intermezzi. Und doch begeistern die groß angelegten Schlachten-gemälde mit gut durchkontu­rierten Details. Der größte Vorteil dürfte das klare, natürlich wirkende Filmkorn sein. Vom LPCM-2.0-SOUND sind dagegen keine Höhenflüge in Sachen Räumlichke­it, Klangquali­tät, Dynamik oder Abmischung zu erwarten. Möchte man das einstige Kino-erlebnis rekonstrui­eren, so ist diese Doppel-uhd-edition dennoch die perfekte Basis dafür.

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