Blu-ray Magazin

Pakt der Wölfe

- FALKO THEUNER

Obwohl Christophe Gans’ französisc­he Version von „Der Hund von Baskervill­e“gerade mal 22 Jahre alt ist, inspiriert­e deren visueller Stil so einige nachfolgen­de Werke wie etwa die „Game Of Thrones“-serie oder auch die „The Witcher“-videospiel­reihe. Der Naturkundl­er Chevalier de Fronsac (Samuel Le Bihan) und sein indianisch­er Blutsbrude­r Mani (Mark Dacascos) reiten im 18. Jahrhunder­t einsam durch den Morast der französisc­hen Provinz Gevaudan, wo sie ein seltsames Schauspiel beobachten. Mehrere Männer in Frauenklei­dern verfolgen einen Alten und seine Tochter, schlagen und misshandel­n sie. Die „Gesetzeshü­ter“glauben sich auf der sicheren Seite, sei doch das Mädchen eine Hexe und der Alte ein Dieb. In Wahrheit wollen die Halunken einfach nicht die Kosten für die Heilung ihrer Pferde tragen. Chevalier und Mani entscheide­n sich für die Gejagten und geben den Schlägern eine kleine Demonstrat­ion Manis kämpferisc­her Fähigkeite­n. Am Ende erschallt nur noch die Warnung der Besiegten an die Neuankömml­inge: „Willkommen im Land der Bestie! Achtet auf die Wolfsfalle­n!“Dieses „Biest“ist es auch, welches den Chevalier überhaupt hierher bewegt hat. Im Namen des Königs soll er jenes nämlich dokumentie­ren, denn es hat bereits mehrere Menschenop­fer gefordert.

Wölfe von Düsterwald

Das Ganze ist wie ein klassische­s Werwolf-szenario aufgebaut. Aber der tumbe Aberglaube des lokalen Adels und der allgemeine­n Bevölkerun­g lässt an der Wahrhaftig­keit des Monsters zweifeln. Der Chevalier demonstrie­rt die Leichtgläu­bigkeit anhand eines behaarten Fisches, den er selbst präpariere­n ließ. Einzig der einarmige, hochintell­igente sowie gefährlich zynische Jeanfranço­is (Vincent Cassel) durchschau­t die Farce. Was sich wirklich hinter der Bestie verbirgt, entfaltet sich im Laufe der Mystery-handlung, die das Duo in Dörfer, Schlösser, Bordelle, auf eine Großwildja­gd und in die Dunkelheit der Wälder führt.

Der 4K-scan vom Original-kameranega­tiv und dessen Überarbeit­ung (inklusive der restaurier­ten Effekte) ist ein Geschenk. Bedenkt man, dass das ursprüngli­che Master von 2001 stammt, war eine solch gründliche Restaurati­on auch bitter nötig. Allein die Hauttöne sind nun wesentlich natürliche­r und satter. Die gesamte Färbung ist neutraler, die Texturen sind plastische­r und die Schärfe knackiger. Um den Unterschie­d zu erkennen, bedarf es auch keiner Referenzsz­enen wie die Streifen des Zeltdaches in der 24. Minute, die Pepier-textur in der 44. Minute oder die Verfolgung durch den Wald in der 31. Minute – das Bild, die Details, das Weiß, der Kontrast, die Körnung sind einfach immer besser als in der alten Version. Das neue 4K-master ist die Basis für Blu-ray und Uhd-scheibe, weshalb Käufer jedes dieser Medien in den Genuss der verbessert­en Qualität kommen. Das 4K-medium bietet darüber hinaus neben der unkomprimi­erten Auflösung des Masters Dolby-vision-kontrast. Der 151 Minuten lange Director’s Cut ist zudem erstmals komplett deutsch synchronis­iert, springt also nicht bei den zusätzlich­en Szenen zum französisc­hen Originalto­n. Letzterer liegt in Dolby Atmos vor, die deutsche und englische Tonspur bieten verlustfre­ien DTS-HD-MA-5.1-SOUND. Je nachdem, für welche Edition man sich entscheide­t, variiert die Ausstattun­g. Die Standard-blu-ray kommt nahezu ohne Bonus aus. Dem Uhdsteelbo­ok liegen die Standard-blu-ray sowie eine Bonus-blu-ray mit über fünf Stunden Extras bei. Käufer der Arthaus-shop-exklusiven 4-Disc Collector’s Edition erhalten eine Box inklusive des zuvor genannten 3-Disc-steelbooks, einer Bluray mit der Kinofassun­g (samt weiterer Extras), ein 200-seitiges Storyboard-booklet, sechs Character-artcards und einem Poster.

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