Wanted Man
Alt ist er geworden, der blonde Schwedenhammer Dolph Lundgren, und Regisseur Lundgren gestattet dem Hauptdarsteller Lundgren, dieses Alter auch vor der Kamera zu zeigen. Die Tage der Eitelkeit sind vorbei, „Wanted Man“zeichnet ein wenig schmeichelhaftes Bild des vom „Expendables“-star verkörperten Protagonisten Travis Johansen. Dieser ist ein in die Jahre gekommener Cop, dessen rassistische Übergriffe ihn gerade zur Zielscheibe empörter Bürgerrechtsproteste gemacht haben. Um ihn aus dem Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit zu ziehen, erhält Johansen den Auftrag, zwei Zeuginnen eines Bandenmordes aus Mexiko abzuholen und sicher in die Staaten zu überführen. Zu diesem Zweck muss er mit einem mexikanischen Polizisten zusammen arbeiten. Doch statt der zu erwartenden Buddy-cop-dynamik verwandelt ein blutiger Anschlag die Geschichte in ein Überlebensdrama. Als Darsteller, aber auch als Regisseur arbeitet Lundgren schon
seit Jahren mit der Filmschmiede „Millennium Media“(früher „Nu Image“) zusammen. Leider fehlt „Wanted Man“das Budget früherer Kollaborationen wie „The Mechanik“oder „Command Performance“, die großangelegten Actionszenen dieser Filme wichen blutigen, aber eher zurückhaltend inszenierten und sparsam eingesetzten Ballereien. „Wanted Man“will eher Drama und Thriller als Actionknaller sein. Kann man sich mit dieser Intention anfreunden, unterhält Lundgrens jüngster Streich durchaus. Der gealterte
Actionstar spielt seine ambivalente Rolle mit Charisma und Würde, prominente Nebendarsteller wie Kelsey Grammer („Frasier“) sorgen für einen Hauch Hollywoodglamour.