The Lost Talisman – Die Geister, die ich rief
Man sollte sich von Trailern nicht täuschen lassen. Sah die Vorschau zu „The Lost Talisman“noch nach einer albernen fernöstlichen Fantasy-komödie aus, entpuppt sich der Titel als recht ernster Fantasy-thriller mit dezenten Horror-vibes. Protagonist Doktor Cheon (Gang Dong-won) nutzt hier als falscher Exorzist und Schamane seine Fähigkeiten der Deduktion, um abergläubische Kundschaft mittels ordentlichen Budenzaubers abzuzocken. Als ihm eine junge Frau viel Geld bietet, um ihre Schwester zu exorzieren, wollen Cheon und sein Assistent wie gewohnt zur Tat schreiten. Doch der kleine Ort, in dem die Schwestern wohnen, macht einen wahrlich unheimlichen Eindruck. Etwas Böses scheint hier zu lauern, das mit Doktor Cheons Vergangenheit zu tun haben und lange in ihm schlummernde Kräfte entfesseln könnte. Hauptdarsteller Gang Dong-won spielte schon im thematisch ähnlichen Fantasy-actionthriller „War Of The Wizards“von 2009 die Hauptrolle, so spektakulär und mitreißend wie dieser fällt „The Lost Talisman“jedoch leider nicht aus. Auch mit an Witz und Einfallsreichtum vergleichbaren Filmen aus Hongkong wie „Magic Cop“oder „Mr. Vampire“kann der effektreiche Urban-fantasy-streifen von Regiedebütant Kim Seong-sik (Regie-assistent in „Parasite“) leider nicht mithalten, zu konventionell die Handlung, zu
konventionell die Actionszenen. Dieser koreanischen Dämonenjäger-variation fehlt nach einem amüsanten Einstieg der Witz eines „Ghostbusters“, gleichzeitig gelingt es der Geschichte nur sporadisch, Spannung und Anteilnahme an den Figuren und ihrem Schicksal aufkommen zu lassen.