Night Of The Hunted (Uhd-mediabook)
Mitten in der Nacht gerät Alice (Camille Rowe) an einer abgelegenen Tankstelle ins Fadenkreuz eines Scharfschützen. Über ein Funkgerät beginnt er eine Konversation mit ihr über Schuld und Sühne, große Pharma-konzerne, Fake News, Wokeness, Impfschäden, das fragile Gesundheitssystem der USA und über alles mögliche andere, was gerade durch die Medien wandert. Wer soll also die Konsequenzen für alles Negative tragen, was derzeit passiert? Für den Täter steht fest, dass in jedem Fall sein Opfer dafür büßen muss. Und natürlich auch alle anderen, die vor sein Zielrohr geraten. Derweil macht sich Alice darüber Gedanken, wie sie der ausweglosen Situation entkommen kann. Franck Khalfouns Horror-remake des spanischen Films „La Noche Del Ratón“(2015) lebt vor allem von der unbekannten Bedrohung. Stellvertretend für den unsichtbaren Schützen steht ein Werbeschild mit der zweideutigen Aufschrift „Godisnowhere“, das je nach Lesart die Existenz Gottes impliziert oder sie bestreitet. Unter ihm liegt der Täter und übt sein Mordhandwerk aus. Im Prinzip kann alles von einem Augenblick zum nächsten zerstört werden, ohne dass man die Gefahr kommen sieht. Der anonyme Schütze bleibt distanziert, weshalb das Rätselraten über ihn und sein Motiv einen Hauptteil der Handlung einnimmt. Ähnlich wie in Khalfouns „P2“(2007) verweilt das Szenario an einem Schauplatz, was die dichte Atmosphäre festigt, die Schauwerte hingegen mindert. Nach der ganzen Funk-diskussion über allgemeine gesellschaftliche Zerwürfnisse und die damit verbundene Wut erscheint das Ende des Films daher nur folgerichtig. Unterhalten fühlt man sich von diesem endlos kreiselnden „Kneipengespräch“in „Night Of The Hunted“allerdings nur bedingt. Ungeachtet der Frage, ob man die mäßig attraktive Tankstelle jetzt unbedingt in 4K- oder in 2K-qualität betrachten möchte, erscheint der Unterschied im Bildvergleich lediglich marginal. Das minimal dunklere Bild der Uhd-blu-ray bringt in den Nachtsequenzen, zum Beispiel im Gesicht von Alice, noch ein paar Farbaspekte mehr zum Vorschein, die allerdings befremdlich wirken. Vorteile aus der höheren Auflösung des Uhd-mediums scheint der Film leider nicht zu ziehen.