„WIR SIND TROTZDEM NOCH ZUSAMMEN“
1990 gründeten Sie zusammen mit anderen Künstlern den Verlag L’Association. Über die Jahre verließ dann ein Gründungsmitglied nach dem anderen den Verlag, bis nur noch Jean-Christophe Menu übrig war. Später sind Sie wieder zurückgekehrt. Warum war das so? Trondheim: David B. ist 2005 gegangen, wir anderen 2006 und 2007. 2011 haben schließlich die Angestellten gestreikt, während des Comicfestivals in Angoulême. Sie forderten, dass die ursprünglichen Gründungsmitglieder zurückkommen, dass eine Generalversammlung einberufen wird und die Strukturen des Verlags überholt werden. Also sind Killofer, David B., Mattt Konture und ich zurückgekehrt und haben diese Aufgabe übernommen.
Trondheim sei genial, sagt man mir, sehr unterhaltsam, aber schwierig. Das ist beruhigend. Ich hatte noch nie ein schlechtes Gespräch mit jemandem, der mir als schwierig angekündigt wurde. Als Brigitte Findakly und Lewis Trondheim im Presseraum des Lyon BD ankommen,
haben sie einen langen, heißen Tag hinter sich. Wir sprechen über die französische Comicszene. Und über die jüngste Kollaboration des Ehepaars, die Graphic Novel „Mohnblumen aus dem Irak“, in der sie Brigittes Lebensgeschichte erzählen.
Worum ging es bei dieser Auseinandersetzung?
Trondheim: Das Problem war, dass Menu den Verlag allein leiten wollte. Aber l’association bedeutet Zusammenschluss. Wir haben den Verlag verlassen, weil er uns auf die Nerven