ARNE DAHL
Sechs mal zwei
Übersetzt von Kerstin Schöps
Im zweiten Band der neuen Serie von Arne Dahl ist nichts, was es zu sein scheint. Nach einem verwirrenden Vorspiel in einer psychiatrischen Klinik und einer nordschwedischen Hütte stolpern Sam Berger und Molly Blom in einen Tiefpunkt ihrer kurzen Karriere als private Ermittler. Von der Frau, die sie vor einer unheimlichen Bedrohung hätten schützen sollen, finden sie, nachdem sich beide Ermittler in deren Keller haben niederschlagen lassen, gerade noch genug vor, um ihren Tod für sicher zu halten. Wieder einmal sind sie einem trickreichen Serienmörder in die Quere gekommen. Und neuerlich spielen Schwedens Geheimpolizei und Bergers Ex-Kollegin „Deer“dabei eine undurchsichtige Rolle. Wieder einmal bürstet Dahl das Genre gegen den Strich, zeigt, dass Bilder und Namen ebenso täuschen können wie vermeintliche Beweisstücke und Verhörergebnisse. Wieder wird der Kriminalfall zur Kippfigur, werden Jäger zu Gejagten und umgekehrt. Nur das Glück, dass ein immer wieder auftauchendes vierblättriges Kleeblatt hier verheißt, will sich partout nicht einstellen. Aber vielleicht hat es in diesem fintenund anspielungsreichen Roman schlicht und einfach die Orientierung verloren. Und leider hat man manchmal den Verdacht, es könnte Arne Dahl selbst ähnlich ergangen sein. (ub)
PIPER, 400 Seiten, 16,99 Euro
Molly Blom und Sam Berger verfolgen die blutigen Spuren eines raffinierten Serienmörders oder jagt diese Bestie sie?