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Dunkle Wasser

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Übersetzt von Astrid Arz

Der Mann namens John Harper, der in einer Hütte an einem Fluss auf einer indonesisc­hen Insel eine Auszeit von seiner ominösen und geheimen Firma verordnet bekommen hat, schreckt jede Nacht zur gleichen Zeit auf. Er wartet auf die gedungenen Mörder, die ihn für das, was er getan hat, hinrichten werden. Genau malt er sich aus, wie sie auf Regen warten, der ihre Spuren verwischt. Denn Harper, der als Nicolaas in einem Internieru­ngslager in Indonesien geboren wurde, mit seiner Mutter erst nach Holland, dann in die USA emigrierte, war an Konspirati­onen beteiligt, die im Hintergrun­d von Regierungs­umstürzen blutig die Vorteile der Mächtigen sicherten. Er handelte bei dem Putsch und Gegenputsc­h 1965 in Indonesien mit Namen und Todesliste­n. Dass Harper in einer Parallelwe­lt gefangen ist, in der Folter, Kalkül und Wachsamkei­t alltäglich sind und als überlebens­wichtig gelten, zeigt sich im Laufe des atmosphäri­schen Romans immer mehr, vor allem, als er versucht, Vertrauen zu fassen und Liebe zu erleben. Ist die Gefahr real, oder besteht sie nur in seinem Kopf? Durch Rückblicke in die Vergangenh­eit, bis in die Kindheit, zeigt sich, wie sich stete Angst und Vorsicht in Harpers Leben implementi­erten und der Leser fühlt mit ihm, wie sich die Realität langsam verschiebt, bis es keine Wahrheit mehr gibt. (md)

 ??  ?? Romanze und historisch­er Roman vor dem Hintergrun­d einer von Spionage und Gefahr geprägten Lebensgesc­hichte.
Romanze und historisch­er Roman vor dem Hintergrun­d einer von Spionage und Gefahr geprägten Lebensgesc­hichte.

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