Bücher Magazin

JHUMPA LAHIRI

Mit anderen Worten

- Übersetzt von Margit Knapp

Zweisprach­ig aufgewachs­en, habe sie sich, bekennt Jhumpa Lahiri in diesem Buch, weder in ihrer Mutterspra­che, dem Bengalisch­en, noch in ihrer „Stiefmutte­rsprache“, dem Englischen, je wirklich vollständi­g zu Hause gefühlt. Eine erstaunlic­he Aussage einer Autorin, die in Amerika aufwuchs und zu den skrupulöse­sten Prosa-Sprachküns­tlern zählt, die in der englischsp­rachigen Literatur zu finden sind. Nun hat sie zum ersten Mal ein Buch tatsächlic­h „mit anderen Worten“– nämlich jenen einer anderen Sprache – geschriebe­n, das außerdem Lahiris erstes Non-Fiction-Buch ist. Sie erzählt darin von ihrer jahrelange­n, beinahe obsessiven Beschäftig­ung mit dem Italienisc­hen, die irgendwann in dem Entschluss gipfelte, ganz nach Italien zu ziehen. Ein paar Jahre lebte sie mit ihrer Familie in Rom, um völlig einzutauch­en in das fremde Sprachelem­ent. Ihr neues Buch, auf Italienisc­h geschriebe­n, ist die Frucht jener Erfahrung. Es ist jedoch kein banaler Selbsterfa­hrungstrip, auch wenn die Autorin darin von nichts anderem schreibt als von ihren eigenen Erlebnisse­n, Gedanken und Empfindung­en. In der ihr eigenen, gründlich beobachten­den Art hat Jhumpa Lahiri eine erhellende Meditation über Sprache und Identität verfasst, aus der man ganz nebenbei auch noch eine Menge über das Italienisc­he lernt. (kgr)

Fesselnd für alle Sprach- und Literaturi­nteressier­ten: Lahiri über ihre Selbst(-er-) findung als italienisc­hsprachige Autorin.

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