Bücher Magazin

JOHN NIVEN

Alte Freunde

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Gelesen von Gerd Köster

Das ist ein Hochvergnü­gen, was Sprecher Gerd Köster mit John Nivens Roman anstellt. Schon vom ersten Wort begleitet eine warme Ironie diese zum Teil groteske Wiedersehe­nsgeschich­te zweier alter Freunde. Der melodische Schwung ist animierend, in den Dialogen leuchtet der Schalk eines Sprechers mit viel Witz in der Stimme. Im Kern geht es um den Fluch der guten Taten. Alan und Craig treffen sich nach Jahrzehnte­n zufällig wieder. Ihre Leben könnten nicht unterschie­dlicher verlaufen sein. Während Craig obdachlos auf der Straße lebt, hat Alan alles, was glücklich macht: eine tolle Frau, drei Kinder, ein großes Haus, viel Geld und Ansehen, nicht zuletzt durch seine Tätigkeit als erfolgreic­her Gourmetkri­tiker. Craig hingegen war kurzfristi­g erfolgreic­h als Rockstar, um dann abzustürze­n. Alan nimmt Craig bei sich auf, verhilft ihm zu einem unerwartet­en Geldsegen. Allerdings rechnet er nicht mit Craigs Listigkeit, die Alans Leben aus den Fugen geraten lässt. Leider wird die Story im zweiten Teil etwas lang und verliert an Fahrt. Gerd Köster jedoch nicht. Brillant, wie er aus der komisch-bizarren Szene eines verstopfte­n Klos eine große Hörkomödie zaubert. (mms) Sarkastisc­he Gesellscha­ftsbetrach­tungen mit einigen Längen, die ein famoser Sprecher souverän wettmacht. HEADROOM, ungekürzte Lesung, 780 Minuten/2 MP3-CDs, 20 Euro ´

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Heyne erhältlich
Als Buch/E-Book bei Heyne erhältlich

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