Fünf Poesie-Empfehlungen
Klassiker neu lesen und Lyrik kollektiv übersetzen: fünf Empfehlungen aus der Welt der Poesie.
Zum vierten Mal gibt es Poesie satt unter freiem Himmel. Längst ist das
Poetree nicht mehr aus dem Göttinger Sommer wegzudenken. Das Konzept ist und bleibt ein Querschnitt aus dem Spannendsten, mit dem die deutschsprachige Lyrikszene derzeit aufwartet. Für einen Tag versammeln sich unsere PoesieheldInnen in Göttingen, um eine Sinfonie der Versspielereien zu komponieren. In verschiedensten Formaten wird in diesem Jahr geslamt, übersetzt, getrakelt, gedatet, gerappt, gerannt und gesprungen. Samstag, 9. Juni 2018 14–20 Uhr, Im Dots, Börnerviertel, Göttingen,
poetree-lyrikfestival.de
NEUE LESART
Die meisten kennen den „totgesagten Park“, dessen herbstliche Farbenpracht uns Stefan George noch einmal in Erinnerung ruft. Anlässlich des 150. Geburtstags des schillernden Dichterfürsten ist nun eine Neuausgabe ausgewählter Gedichte unter dem Titel „Geheimes Deutschland“erschienen. Helmuth Kiesel zeigt auf, dass Georges Deutschland-Gedichte Manifestationen eines Künstlers von europäischer Bildung und Gesinnung sind.
HELMUTH KIESEL (HRSG.): Stefan George – Geheimes Deutschland
C. H. Beck, 161 Seiten, 18 Euro
TRANSLINGUALES KOLLEKTIV
Das europäische Verlagskollektiv „hochroth“mit derzeit sieben eigenständigen Standorten (Berlin, Bielefeld, Leipzig, München, Paris, Wien, Wiesenburg) widmet sich seit 2008 der Lyrikproduktion. „Mit der Veröffentlichung von Übersetzungen soll ein aktiver Beitrag zu kulturellen Übersetzungsleistungen erbracht werden“, so die Maxime. Produziert werden „Bücher zum Anfassen“, die in liebevoller Handarbeit hergestellt und einzeln nummeriert werden – wie beispielsweise Jaromír Typlts „oder schnurstracks“(Leipzig 2018, übersetzt von Martin Mutschler, 50 Seiten, 8 Euro). hochroth.de