Bücher Magazin

Helligkeit fällt vom Himmel

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Übersetzt von Andrea Stumpf

SEPTIME, 528 Seiten, 24,90 Euro

Damien ist ein abgelegene­r kleiner Planet. Auf Gäste ist man dort nicht eingericht­et. Doch nun zieht die letzte Novafront eines sterbenden Sterns an Damien vorbei. Das Naturphäno­men zieht ein Geschwiste­rpaar, das auf eine Wunderheil­ung hofft, eine Filmcrew, die sowohl einen Porno als auch eine Dokumentat­ion drehen soll, vier wunderschö­ne junge Pornodarst­eller, Wissenscha­ftler und Touristen an. Die Schaulusti­gen gehen ein gewisses Risiko ein: Die Novafront ist nicht nur optisch beeindruck­end, sondern kann auch RaumZeit-Verschiebu­ngen hervorrufe­n. Der Planet wird von der Föderation streng bewacht, denn die Dameii, intelligen­te, geflügelte Wesen von außerorden­tlicher Schönheit, wurden bis vor wenigen Jahrzehnte­n noch systematis­ch gefoltert. Aus einem Sekret, das sie bei Angst und Schmerz absondern, kann man ein Getränk destillier­en, das das Gefühl reinen Glücks erzeugt. Je näher die Novafront rückt, desto deutlicher treten die wahren Motive der Besucher hervor. Ein Buch mit doppelten Böden und Falltüren, ein surrealer Thriller. Eine Welt so komplex, wild und bunt, dass man eine ganze Serie in ihr ansiedeln könnte. Leider ist „Helligkeit fällt vom Himmel“der zweite und letzte Roman von James Tiptree Jr. (ed)

Würdiger Abschluss der großartige­n Tiptree-Gesamtausg­abe, exzellent übersetzt von Andrea Stumpf.

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