WEITERE LITERATURVERFILMUNGEN
EIN LEBEN
Normandie, 1819. Die junge Landadelige Jeanne kehrt nach ihrer Ausbildung in einem Konvent auf das Landgut ihrer Eltern zurück. Erfüllt von romantischen Ideen willigt sie ein, den verarmten, aber adligen Julien de Lamare zu heiraten – damit nimmt ein Leben voller Unbill, Affären und Betrügereien seinen Lauf. Dank der glänzenden Hauptdarstellerin Judith Chemla vermag der französische Regisseur Stéphane Brizé, aufmerksame Zuschauer auch über eine Laufzeit von fast zwei Stunden zu fesseln.
GUY DE MAUPASSANT: Ein Leben Übersetzt von Georg von Ompteda, nur noch antiquarisch oder als E-Book erhältlich VOM ENDE EINER GESCHICHTE
Die Verfilmung des Booker-Prize gekrönten Romans von Julian Barnes ist mit Emily Mortimer, Charlotte Rampling, Jim Broadbent und Matthew Goode exzellent besetzt und erzählt eindringlich von der Suche eines Mannes nach der Wahrheit. Nicht immer reicht der Film von Ritesh Batra nach einem Drehbuch von Nick Payne an die Vorlage heran. Bringt man jedoch ein wenig Geduld mit, klingt auch hier immer wieder die Aufforderung durch, sich den Fehlern des Lebens zu stellen.
JULIAN BARNES: Vom Ende einer Geschichte Übersetzt von Gertraude Krueger, btb (2013), 192 Seiten, 9 Euro LOVE, SIMON
Simon (Nick Robinson) ist niedlich, schüchtern – und schwul. Aber Letzteres weiß niemand, nicht einmal seine besten Freunde in der Highschool. Nur in einem anderen Jungen namens Blue findet er einen Vertrauten, per E-Mail. Doch dann geraten Simons Mails an einen anderen Mitschüler, der ihn erpresst – und nur sein Coming-out könnte ihm helfen. „Love, Simon“ist ein Film, in dem Schwulsein nicht in ein Drama mündet, sondern in eine konventionelle Coming-of-Age-Teenagergeschichte. Auch mal schön.
BECKY ALBERTALLI: Nur drei Worte Übersetzt von Ingo Herzke, Carlsen, 344 Seiten, 8,99 Euro