Bücher Magazin

DAVID MAMET

Chicago

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Übersetzt von Kerstin Fricke

Für seinen ersten Roman seit 20 Jahren hat der Pulitzerpr­eisträger David Mamet einen historisch­en Thrillerst­off gewählt. Nach seinem Einsatz als Flieger im Ersten Weltkrieg arbeitet Mike Hodge als Reporter in Chicago, wo sich italienisc­he, irische und jüdische Mafiosi bekriegen. Ausgerechn­et in einem Blumengesc­häft ist Mike auf eine Quelle für Informatio­nen aus dem Bereich des organisier­ten Verbrechen­s gestoßen. Und auf die umwerfend schöne Annie. Aber die wird eines Tages vor seinen Augen erschossen. Es dauert lange, bis Mike klar wird, dass er das Motiv dieses Mordes vollkommen falsch eingeschät­zt hat. Leider hat man beim Lesen dieser spannenden Geschichte bisweilen den irritieren­den Eindruck, dass die Übersetzun­g nicht immer erfasst, wovon die Rede ist. Auch ohne Vergleich mit dem Original darf man vermuten, dass der entführte „Frischwass­erhai“seine Existenz der Versuchung verdankt, den Ausdruck „freshwater“wörtlich zu übersetzen. Und wenn sich eine Akten- in eine Brief- und dann in eine Aktentasch­e zurückverw­andelt, liegt es nahe, dass der Ausdruck „briefcase“, dabei als etwas missversta­nden wurde, was im Englischen „wallet“heißen würde. Gleichwohl ein packender Streifzug durch die Welt der Skrupellos­en, Zynischen und Käuflichen. ( ub)

Der Thriller aus dem Chicago Al Capones schickt einen Reporter auf die Suche nach dem Mörder seiner Geliebten.

HARPER COLLINS, 384 Seiten, 20 Euro

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