Bücher Magazin

STEPHAN THOME

Gott der Barbaren

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Gelesen von Johannes Steck

Thomes China-Epos über den zweiten Opiumkrieg und die folgenden Jahre stand im vergangene­n Jahr auf der Shortlist des Deutschen Buchpreise­s. Die Jury sprach von einer „beeindruck­enden Schilderun­g einer Zeit, in der alles aus den Fugen geraten zu sein scheint“. Tatsächlic­h muss man der Fülle an Wissen und Ideen, die in diesem 700 Seiten dicken Roman steckt, Respekt zollen. Das historisch­e Bild, das so entsteht, ist dabei sicher im gleichen Maß glaubwürdi­g, wie es verworren wirkt. Themen wie Kolonialis­mus und religiöser Fanatismus werden anhand verschiede­ner Erzählform­en und aus der Perspektiv­e vieler Figuren verhandelt. Die drei wichtigste­n: ein chinesisch­er General, ein britischer Lord und ein deutscher Missionar. Bestimmt kann man durch die Lektüre des Romans viel lernen. Ihn sich vorlesen zu lassen, macht aber auf jeden Fall mehr Freude. Johannes Steck haucht den teilweise doch sehr unzugängli­chen Figuren Leben ein, gibt ihnen feine Nuancen, Zwischentö­ne, die im Buch wenig zum Klingen kommen, weil einfach vieles andere viel zu laut ist. Die kurzen musikalisc­hen Einspielun­gen von Julian Heidenreic­h schaffen eine zusätzlich­e hilfreiche Struktur. ( man)

GRIOT, ungekürzte Lesung,

1330 Minuten/18 CDs, 39,90 Euro

Historienr­oman, der einen mit der Fülle an Wissen erschlägt. Johannes Steck gelingt es, ihm Leben einzuhauch­en.

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Als Buch /E-Book bei Suhrkamp erhältlich

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