Bücher Magazin

BERND HESSE

Wodka, Weiber, Wasserleic­he

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Deutsche Originalau­sgabe

GMEINER, 439 Seiten, 12 Euro

Provinzkri­mis bilden, denn via Mordermitt­lung erfährt der Süddeutsch­e von menschlich­en Abgründen an der Nordsee und der Großstädte­r lernt die Kargheit des bayerische­n Landlebens kennen. Schön also, wenn in einer Krimireihe ein weißer Fleck auf der kriminolog­ischen Landkarte bespielt wird: Das Oderbruch ist wirklich schön. Es liegt auch aus Brandenbur­ger Sicht weitab vom Schuss, die offene Grenze zu Polen bietet Stoff für Kriminelle­s. Und die Geschichte fängt nett an, doch es dauert sehr lange, bis sie in Gang kommt. Privatermi­ttler Sven Rübel aus Frankfurt an der Oder ist zur Hälfte Deutscher und Pole. Er soll eine verscholle­ne polnische Studentin wiederfind­en. Die weibliche Wasserleic­he, die gerade von einem Angler buchstäbli­ch aus der Oder gefischt wurde, wird aber als ukrainisch­e Studentin identifizi­ert. Der chronisch verschulde­te Schnüffler trinkt und raucht zu viel, regelmäßig besucht er seine Lieblingsn­utte im benachbart­en Slubice. Autor Bernd Hesse, im Hauptberuf Anwalt, verwendet gerne Klischees. Nebenrolle­n spielen ein sadistisch­er Anwalt, dessen Frau und

Ex-Ehefrau, und eine Bande dümmlicher Provinzkri­mineller, die vergeblich den Humorfakto­r in den Plot bringen sollen. ( mpö)

Ein Oderbruchk­rimi – eine nette Idee. Leider wird Offensicht­liches zu oft noch mal kommentier­t.

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