E-Book-only-Rezensionen
E-Lektüren
Deutsche Originalausgabe
FROHMANN, 92 Seiten, 3,99 Euro Heinemann ist kein digital native. „Als meine Familie das erste Fernsehgerät anschaffte, das nur anlässlich der Mondlandung und vergleichbar relevanter Ereignisse eingeschaltet wurde“, schreibt sie, „begann ich gerade erst mit dem Dauerlesen.“Ihre E-BookKolumne „E-Lektüren“erschien im Feuilleton der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Die erste Folge verwendet sie darauf, das E-Book zu rechtfertigen, betont die eigene Bibliophilie, stellt klar: „Das Buch verliert nicht durch das E-Book, es gewinnt.“Den Mehrwert digitaler Ausgaben erklärt sie anhand der Mühsam-Tagebücher aus dem Verbrecher Verlag. Dann geht sie in die Tiefe. Sie setzt sich mit Aboud Saeeds auf Facebook entstandenen „Statusmeldungen aus Syrien“und anderen Texten über Flucht und Vertreibung auseinander. Schließlich „können anspruchsvolle Digitalverlage zeitnah Texte zu Themen von dringlicher Relevanz veröffentlichen.“Sie stellt genuin digitale Projekte wie die Frohmann-Reihe „Tausend Tode“vor. Sie erforscht das Potenzial der digitalen Literatur, dem massen- und literaturpreistauglichen Realismus Experimentelles entgegenzusetzen. Das alles in einer Sprache, die auch Menschen, die weder
Internetanschluss noch
E-Reader haben, mühelos verstehen. (ed)
Eine Einladung, ins Digitale einzuwandern, der zu folgen sich auch für regelmäßige E-Book-Leser lohnt.