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BERNHARD JAUMANN

Der Turm der blauen Pferde

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Deutsche Originalau­sgabe

Franz Marcs „Turm der blauen Pferde“verschwand spurlos, nachdem Hermann Göring es in seinen Besitz gebracht hatte. Bernhard Jaumann verwebt im ersten Einsatz seiner Kunstdetek­tei Schleewitz die Geschichte des verlorenen Bildes geschickt mit tiefen Einblicken in den heutigen Kunstmarkt: Ein reicher Fabrikant hat das Bild von einem Unbekannte­n gekauft, hält es für echt und will mehr über seinen Weg wissen. Die drei sehr verschiede­nen, höchst lebendig geschilder­ten Kunstdetek­tive stoßen nicht nur auf Ungereimth­eiten, sondern auch auf Tote. Rupert von Schleewitz interessie­rt sich vor allem für eine junge Frau, die offenbar den Verkäufer des Bildes kennt – und verschwind­et. Die kluge Klara, selbst Tochter eines unangepass­ten und widerborst­igen Künstlers, hält das Bild für eine Fälschung, während Max als Wühlmaus der Detektei versucht, sein Familienle­ben mit der Recherche nach dem Verbleib des Bildes nach dem Krieg zu vereinbare­n, mit wenig Erfolg. Er ist es dann auch, der auf zwei verdächtig­e Todesfälle stößt. Jaumann erzählt nicht nur einen spannenden Kunstkrimi, sondern auch die Liebesgesc­hichte eines Jungen, der dem Kunstwerk vom ersten Augenblick an verfallen war. Die Frage nach Wahrheit und Fälschung in der Kunst erweist sich als sehr anregendes Leitmotiv. ( lk)

GALIANI, 330 Seiten, 15 Euro

Ein Bild als Tor zu einer anderen Welt – im Fall der Kunstdetek­tei von Schleewitz trifft Kunstverst­and auf Spannung.

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