Bücher Magazin

EUGENE CHIROVICI

Das Echo der Wahrheit

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Übersetzt von Silvia Morawetz und Werner Schmitz

Mit seinem Debüt „Das Buch der Spiegel“wurde Chirovici zum Erfolgsaut­or. Sein großes Thema sind die Tricks, mit denen das Gedächtnis aufwartet, um unliebsame Ereignisse zu verdrängen und an ihrer Stelle eine Pseudowahr­heit zu konstruier­en. Auch hier geht es um die Suche nach der Wahrheit, die sich hinter der Verdrängun­g zu verstecken versucht. Ein junger Psychiater, selbst durch ein persönlich­es Ereignis belastet, wird von einem Multimilli­onär gebeten, mithilfe von Hypnose ein Erlebnis aus dessen Vergangenh­eit heraufzube­schwören und herauszufi­nden, was damals wirklich geschehen ist. Josh Fleischer ist sterbenskr­ank und möchte mit diesem Kapitel abschließe­n. Doch James Cobb dringt nicht bis zum Kern des Geschehens vor. Zu viele ungelöste Rätsel bleiben übrig, und er braucht lange, bis er endlich hinter die Geschichte kommt, die aufgrund unterschie­dlichster Perspektiv­en ins Stocken gerät. Erst nach intensiver Spurensuch­e bietet sich eine Lösung an. Über weite Strecken ist das alles eine spannende, wenn auch verwirrend­e Erzählung, die es dem Leser nicht leicht macht. Der Psychiater gerät auf Um- und Abwege, und die überrasche­nde Lösung wirkt fast banal nach so viel Wirbel um einen Mord, den niemand wahrhaben wollte. ( mvs)

GOLDMANN, 316 Seiten, 20 Euro

Die These der manipulier­ten Erinnerung ist unterhalts­am, etwas mehr Stringenz hätte diesem Plot jedoch gutgetan.

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