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Gallus, der Fremde

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Deutsche Originalau­sgabe

LENOS, 246 Seiten, 22 Euro

In meiner Geburtssta­dt ist Gallus kein ungewöhnli­cher Name. Je weiter man sich aber von St. Gallen entfernt, kann es passieren, dass man der Ernsthafti­gkeit meines Namens zu misstrauen beginnt. Dabei gab ein vor 1400 Jahren von Irland kommender Mönch der Buchstadt St. Gallen ihren Namen. Der Mann, der um 600 n. Chr. im Wald an einem Bach unweit des Bodensees eine Klause gründete, habe nur mithilfe eines Bären in der unwirtlich­en Umgebung überlebt, heißt es. Er sei vielleicht sogar adeliger Herkunft gewesen und man habe ihn krank auf dem Weg nach Rom zurückgela­ssen. Gabrielle Alioth, die viele Jahre in Irland lebte und wohl immer wieder mit der Geschichte dieses Mannes aus dem irischen Bangor konfrontie­rt wurde, hat nicht einfach ein mögliches Abenteuer nacherzähl­t, die Legende eines „Heiligen“noch einmal bis zur Unkenntlic­hkeit aufgeblase­n, was in der Vergangenh­eit immer wieder passierte, sondern Fragen gestellt, einem Leben, einem Entscheid, eine Reise ins vollkommen Ungewisse nachgefühl­t. „Gallus, der Fremde“nimmt einem mit auf eine Reise ins Unbekannte, im Wissen darum, dass man nie ankommt. (Gallus Frei-Tomic, literaturb­latt.ch)

„Verrückt ist er, publiziert er doch seine eigenwilli­gen Buchrezens­ionen nicht nur auf seinem Blog, sondern schreibt diese zusätzlich von Hand wie in ein (B)Logbuch, druckt das Ganze und verschickt das LITERATURB­LATT per Post.“

RICCO BILGER ÜBER GALLUS FREI-TOMIC

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