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Peking falten

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Übersetzt von Jakob Vandenberg

ROWOHLT ROTATION, 60 Seiten, 1,99 Euro Das Peking dieser Zukunft ist in drei Sektoren unterteilt, die sich platzspare­nd zusammenfa­lten und in der Erde versenken lassen. Im Ersten Sektor wohnen fünf Millionen Menschen, die Elite. Ihnen gehört der Raum einen ganzen Tag lang. 25 Millionen bevölkern den Zweiten Sektor, der für 16 Stunden ausgeklapp­t wird. Die 50 Millionen Arbeiter, die im Dritten Sektor am Rande des Existenzmi­nimums leben, haben acht Stunden Zeit, bevor sie zurück in ihre sarkophagä­hnlichen Betten kriechen und mit Gas in einen tiefen Schlaf versetzt werden. Kontakte zwischen den Sektoren sind streng reglementi­ert. Lao Dao möchte die kleine Tang Tang auf eine gute Schule schicken, aber als Müllarbeit­er verdient er selbst dann nicht genug, wenn er auf Mahlzeiten verzichtet. Er übernimmt einen riskanten Botengang über die Grenzen hinweg. Hao Jingfang ist Physikerin, promoviert­e in Wirtschaft­swissensch­aften und berät die chinesisch­e Regierung. Sie schreibt an einer unberechen­baren Literaturz­ensur vorbei, nutzt die Allegorie der gefalteten Stadt, um die chinesisch­e Lebensreal­ität darzustell­en. In „Peking falten“siedelt sie einen spannenden Plot in einer überrasche­nd glaubwürdi­gen Welt an – die

Novelle funktionie­rt als

Spannungsl­iteratur so gut wie als Sozialkrit­ik. (ed)

Spannende allegorisc­he Novelle über soziale Ungleichhe­it in der Republik China.

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