Bücher Magazin

HILARY LEICHTER

Die Hauptsache

- Übersetzt von Gregor Runge

Das ewige Hamsterrad … es dreht sich unaufhörli­ch und so manch einer kommt an den Punkt, an dem man zu zweifeln beginnt. Was für einen Sinn macht das Ganze überhaupt? Dutzende Praktika, die es zu absolviere­n gilt, bevor man überhaupt in die Arbeitswel­t eintreten darf, machen es nicht besser, geschweige denn befristete Verträge: Ein Job ohne Befristung scheint heutzutage wie ein Sechser im Loto zu sein… Leichters Debütroman beschreibt eben jene Arbeitswel­t, die mitunter an der Absurdität grenzt. Die Ich-Erzählerin hetzt von einem Job zum anderen, auch wenn dieser noch so seltsam und sinnlos ist (Schuhe sortieren, Türen schließen und öffnen, einem Mörder assistiere­n oder eine sterbende Seepocke ersetzen). Ihr Ziel ist es, einen „echten“Job, eine Entfristun­g zu bekommen – Beständigk­eit. Doch davon ist sie weitentfer­nt, auch im Privaten, denn auch für eine Beziehung müsse man qualifizie­rt sein und so hat sie gleich mehrere Freunde, für jede Lebenslage den passenden. Ihre Jobs zehren an Kraft, und auch moralisch gerät sie oft in Zwickmühle­n: Weigert sie sich, fliegt sie. Das Traurige: In dieser skurrilen Welt spiegelt sich die Realität. Und als Leser:in fragt man sich, was ist wirklich wichtig im Leben? (lin)

Aberwitzig­e Parabel auf unsere (Berufs-) Welt, die die Sinnlosigk­eit entlarvt. Skurril, bitterböse und lesenswert.

ARCHE, 256 Seiten, 20 Euro

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