NAOISE DOLAN
Aufregende zeiten
ROWOHLT, 318 Seiten, 20 Euro
Ava ist 22 und zieht von Irland nach Hongkong, wo sie ihren britischen Bekannten Julian wieder trifft. Julian ist etwas älter und Banker mit Geld. Schon nach kurzer Zeit schlafen sie miteinander, wollen es aber partout nicht Beziehung nennen, obwohl sie sogar zu ihm zieht. Während Ava als Lehrerin arbeitet, grübelt sie über das Leben, die Liebe und ihre Zukunft nach. Praktischerweise zahlt Julian für alles, sodass sie sich treiben lassen kann. Bis er verreist und Ava die Chinesin Edith kennenlernt und sich verliebt. Aber was will sie eigentlich und wie soll sie jetzt Julian und Edith unter einen Hut bringen? Was nach einer queeren Coming-of-Age Story klingt, ist der Debütroman der irischen Schriftstellerin Naoise Dolan. Er beginnt vielversprechend, zieht einen mit Avas verschrobener und widersprüchlicher Art in den Bann, nur um sich dann in ellenlangen Gedankenspiralen und unnötigen Ausführungen des Nicht-Pärchen-aber-irgendwie-Doch zu verlieren. Auf der einen Seite passt Dolans Charakterisierung der unentschlossenen Ava perfekt zu ihrem Alter, nachdem die Geschichte aber auch auf Seite 200 noch keine Fahrt aufgenommen hat, möchte man fast, dass sie sich alle einfach trennen und gut ist. (aw)
Sprachlich ansprechend, aber eine echt zähe Handlung ohne Figurenentwicklung. Alles andere als aufregend.