DANIELLE MCLAUGHLIN
Dinosaurier auf anderen Planeten
LUCHTERHAND, 256 Seiten, 20 Euro
In diesem Buch kommen keine Dinosaurier vor und auch keine anderen Planeten. Danielle McLaughlins Erzählungen sind still und dunkel, sie wirken zeitversetzt, entfalten sich langsam in der Erinnerung und schlagen einem dann ihre Widerhaken von innen in den Schädel. Ort der Handlung ist fast immer die irische Provinz, McLaughlins Figuren sind irgendwo vom Weg abgekommen und tasten sich einsam durch eine fremd gewordene Welt. In „Die Reiher am Fluss“fährt ein Mann über trügerische Straßen zur Arbeit in die Stadt und macht sich Sorgen um seine psychisch kranke Frau und die kleine Tochter, die er jeden Tag allein auf dem Hof zurücklassen muss. In „Kein Oleander“begegnet eine Touristin, die sich unlängst von ihrer Freundin getrennt hat, einer schönen jungen Frau und versteht eine kurze Unterhaltung im Zug auf tragische Weise falsch. In „Die Nacht des Silberfuchses“versucht ein Mädchen, die Nerzfarm seines Vaters vor dem Bankrott zu retten. Immer wieder erkennt man die Rezession im Hintergrund: Ehemals vermögende Figuren leben in prekären Situationen. Ein wiederkehrendes Motiv sind Tierkadaver und brechende Knochen. McLaughlins Erzählungen sind klug konstruiert und beklemmend. (ed)
Geschichten, die lange im Gedächtnis bleiben, beklemmend, dabei vielleicht ein wenig repetitiv.