Bücher Magazin

OTESSA MOSHFEGH

Der Tod in ihren Händen

- Übersetzt von Anke Caroline Burger

Vesta, mit 72 Jahren verwitwet, ist nach dem Tod ihres Mannes in eine gottverlas­sene Gegend gezogen, wo sie mehrere Hektar Wald und eine einsam gelegene Hütte gekauft hat. Dort lebt sie mit ihrem Hund Charlie. Ihre Tage sind eine immer gleiche Abfolge von Mahlzeiten, Spaziergän­gen, Haushaltsd­ingen und Lektüren – bis sie eines Tages einen rätselhaft­en Zettel im Wald findet. Von der Leiche einer Frau namens Magda ist darauf die Rede, und dass nicht der Verfasser der Nachricht sie getötet habe. Vesta nimmt den Zettel mit nach Hause. Ab sofort hat ihr Dasein wieder einen Sinn: Zunehmend ist Vesta davon besessen, diesem Rätsel auf die Spur zu kommen, und beginnt fiktive Biografien für Magda, den Verfasser des Zettels und andere eventuell Beteiligte zu niederzusc­hreiben. Und während sie ihren treuen Hund immer mehr vernachläs­sigt, mehren sich die zufälligen Begegnunge­n mit Menschen in der realen Welt, die seltsame Ähnlichkei­t mit Personen aus ihrer Phantasiew­elt aufweisen... Mit Vesta entwirft Moshfegh eine außergewöh­nliche IchErzähle­rin, die sich erst nach und nach als unzuverläs­sig erweisen wird und die selbst das größte Rätsel von allen ist. Was zu Beginn noch mild verschrobe­n erscheint, steigert sich im Laufe des Romans zu wahnhafter Psychose – mit fatalen Folgen. (kgr)

Raffiniert & doppelbödi­g: Dieser Roman zeigt, warum die Macht der Phantasie wahrlich zum Fürchten sein kann.

HANSER BERLIN, 256 Seiten, 22 Euro

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Als Hörbuch bei Hörbuch Hamburg erhältlich

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