JEMMA WAYNE
Der silberne Elefant
Die preisgekrönte britische Journalistin Jemma Wayne erzählt in ihrem Debütroman von drei Frauen. Jede hadert auf ganz eigene Weise mit dem Schicksal, doch im Zentrum steht die junge Emilienne aus Ruanda. Sie überlebte als einzige Tutsi ihrer Dorfgemeinschaft den Völkermord und versucht, als Emily in London ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen. Auch Vera hat mit ihrem Verlobten Luke gerade einen neuen Lebensabschnitt begonnen, sie findet durch ihn zum Christentum und hofft auf Vergebung von Gott (und Luke) für ihre früheren Drogenexzesse und das dunkle Geheimnis einer ungewollten Schwangerschaft. Es ist jedoch Lukes Mutter Lynn, bei der alle Lebenslinien zusammenlaufen. Die Endfünfzigerin will trotz ihres Krebsleidens keine Hilfe annehmen, erst recht nicht von Vera – denn diese verkörpert als erfolgreiche junge Frau mit Job alles, was sie für ihre Familie aufgegeben hat. Exzessiv malt Lynn in ihrem geheimen Atelier sich den Frust von der Seele. Erst als Emily als Haushaltshilfe zu ihr kommt und sie deren Trauma erahnt, findet Lynn ihre letzte Mission. Sie will Emily helfen, sich von ihrer Vergangenheit zu lösen und geht deshalb mit ihr den schmerzhaften Weg zurück in die Erinnerungen der Tage, an denen Emilienne ihre Familie und den Glauben an die Menschlichkeit verlor. (ts)
Drei Frauen, deren Wege sich kreuzen, zwischen Leben und Tod, Liebe und Hass – auf der Suche nach Vergebung.
EISELE, 432 Seiten, 24 Euro