Bodies – Im Kampf mit dem Körper
Übersetzt von Cornelia Holfelder-von der Tann
ARCHE, 256 Seiten, 20 Euro
Im Jahr 2009 hat die Psychotherapeutin Susie Orbach mit „Bodies – Schlachtfelder der Körper“maßgeblich ausgeführt, wie Körper zu einem wichtigen Teil des Kapitalismus geworden sind: Mit Schönheitsoperationen und Diäten sowie zugehörigen Produkten werden Milliarden verdient, während weltweit die Fixierung auf ein global vorherrschendes Schönheitsideal zunimmt. Gut zehn Jahre später legt sie eine Aktualisierung vor, die konstatiert, dass allein durch die sozialen Medien die Körperfixierung zugenommen hat. Dazu kommen Forschungen, die eine Überwindung des Körpers anstreben: Längst werden Körperteile ersetzt, vielleicht wird in einigen Jahren eine körperlose Existenz möglich. Weiterhin überzeugen die Ausführungen zu dem Zusammenhang zwischen Körper und Kapitalismus und dem Interesse, immer neue Makel am Körper zu finden. Auch macht Orbach sehr deutlich, welchen Einfluss die leichte Verfügbarkeit von kosmetischen „Korrekturen“auf das Selbstbild und die Selbstwahrnehmung hat. Leider gehen aber die Überlegungen zu dem Einfluss neuer Technologien – hier immer allgemein als künstliche
Intelligenz bezeichnet – auf das Körpergefühl kaum über einen ersten Ansatz hinaus. (sh)
Die aktualisierte Fassung von Orbachs „Bodies“ist ein wichtiges Buch über Körperwahn und Kapitalismus.