CHAN HO-KEI
Die zweite schwester
Übersetzt von Sabine Längsfeld
Nach dem Tod ihrer Eltern hatte die Hongkongerin Nga-Yee ihre eigenen Pläne geopfert, um ihrer Schwester Siu-Man ein Studium zu ermöglichen. Doch nun ist Siu-Man tot, vom Dach eines Hochhauses gestürzt, nachdem sie zum Ziel einer Verleumdungskampagne im Internet geworden war. Auf der Suche nach dem Schuldigen wendet sich Nga-Yee an einen Privatdetektiv, der etwas über Siu-Mans Feind herausfindet, was der Polizei entgangen war, aber seine Klientin dann doch lieber an den Hacker N verweist, der dessen Spuren im Netz verfolgen kann. Da ist dann auch der 1975 in Hongkong geborene Chan Hokei ganz in seinem Element, denn er hat als Programmierer, Computerspiele-Entwickler und Manga-Lektor gearbeitet. Nga-Yee staunt Bauklötze, als N mit seinen „gottgleichen Superkräften“gleich zwei Schläger einer Triade schachmatt setzt. Und da sie nun einmal „die Pflicht hatte, die Wahrheit herauszufinden“, gibt sie keine Ruhe, bis N ihren Fall übernimmt. Leider helfen selbst jene gottgleichen Superkräfte, die bekanntlich jedem Programmierer innewohnen, nicht dabei, eine Manga-Story so überzeugend auf ein episches Format von fast 600 Seiten anwachsen zu lassen, dass man nicht den Eindruck hat, diese Geschichte hätte sich auch kürzer, gehaltvoller und spannender erzählen lassen. (ub)
Nga-Yee heuert den Hacker N an, um herauszufinden, wer ihre Schwester in den Selbstmord getrieben hat.
ATRIUM, 592 Seiten, 24 Euro