KRISTINA HAUFF
Unter Wasser Nacht
Deutsche Originalausgabe
Ein winziges Örtchen im Wendland, direkt an der Elbe, hier sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht. Zwei Paare, die Frauen Inga und Sophie sind beste Freundinnen, teilten sich hier ein Grundstück und bauten mit ihren Männern ihre Traumhäuser, Familien wurden gegründet. Doch was ein Schritt in die Freiheit sein sollte, wird von Verhaltensauffälligkeiten und schließlich einem Todesfall erschüttert. Während die perfekten Kinder von Inga weiterhin schulische Erfolge feiern, betrauert Sophie ihren einzigen Sohn, der in der Elbe ertrank. War es ein Unfall? Keiner weiß etwas, scheinbar. Dreizehn Monate nach dem Tod des Kindes setzt der Roman von Kristina Hauff ein, in einem düsteren, ehemaligen Idyll, in das durch die Ankunft einer attraktiven, geheimnisvollen Fremden Bewegung kommt. Gegenseitig unausgesprochene Vorwürfe und teils jahrelang verschwiegenen Geheimnisse kommen in den stagnierten Beziehungen ans Licht. Der Autorin gelingt es, die derzeitige Gemütsverfassung der trauernden, vermeintlich gescheitertem Eltern und die unterschwellige Spannung der Konstellation mit dichter Atmosphäre und sparsamer Sprache auszuleuchten. Eine Stimmung wie der Fluss selbst, der an der Oberfläche träge dahin fließt, doch unter Wasser dunkel und reißend sein kann. (md)
Ein Traum vom Familienleben auf dem Land entpuppt sich als ein abgründiges Drama.
HANSERBLAU, 288 Seiten, 20 Euro