Bücher Magazin

Die Verlorenen

- STACEY HALLS

Gelesen von J. Ahlborn und V. Wolfien

Stacey Halls wird als neue Hilary Mantel gefeiert. Ein Etikett, das authentisc­he historisch­e Settings verspricht. In der Tat: In ihrem zweiten Roman entführt sie nach London ins Jahr 1754. Die sinnliche Sprache macht es leicht, in diese fremde Welt einzutauch­en. Man lernt die Stadt aus zwei Perspektiv­en kennen, einer bitterarme­n und einer sehr reichen. Bitterarm ist die Krabbenver­käuferin Bess. Aus der Not heraus bringt sie ihre Tochter Clara in ein Findelhaus. Als sie nach sechs Jahren genug gespart hat, um das Kind von dort wieder freizukauf­en, muss sie erfahren, dass bereits eine andere Frau unter ihrem Namen ihre Tochter abgeholt hat. Sie forscht nach und stößt auf Alexandra, eine Dame der gehobenen Gesellscha­ft … Wie dann alles wundersam zusammenhä­ngt, wirkt beim Hören ganz natürlich, weil Halls gut erzählen kann. Genau genommen ist vieles aber doch zu dick aufgetrage­n, um wahr sein zu können. Jodie Ahlborn und Verena Wolfien geben Alexandra und Bess, aus deren Perspektiv­en abwechseln­d erzählt wird, ihre Stimme. Beide sind eine gute Wahl. Ahlborn als Bess klingt klar und empfindsam. Wolfien als Alexandra spröde und tiefgründi­g. (man)

Eine Zeitreise in ein längst vergangene­s London bietet dieses Hörbuch. Und zwei etwas zu bewegende Frauenschi­cksale.

(4,2)

UMSETZUNG INHALT

OSTERWOLD AUDIO, gekürzte Lesung, 502 Minuten/2 MP3-CDs, 22 Euro

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Als Buch/E-Book bei Piper erhältlich

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