Bücher Magazin

Das Gute im menschen

- HEINRICH MANN

Gelesen von J. Nachtmann und V. Hanisch

(3,8)

UMSETZUNG INHALT

GOYALIT, ungekürzte Lesung, 171 Minuten/2 CDs, 15 Euro

Heinrich Mann kennen die meisten durch seine Satire „Der Untertan“. Dabei verfasste der ältere Bruder Thomas Manns neben Romanen und Dramen auch Erzählunge­n und Essays. Eine kleine Auswahl ist zu seinem 150. Geburtstag als Hörbuch erschienen. Julia Nachtmann und Volker Hanisch interpreti­eren die Stücke – und bessere Sprecher kann man sich dafür kaum wünschen. Manns mitunter sperrige Texte liest Nachtmann klar akzentuier­t und meistert auch schwülstig­e Passagen ohne übertriebe­nes Pathos. Damit erleichter­t sie heutigen Hörer:innen den Zugang zu Erzählunge­n wie „Der Tyrann“, wo die psychologi­schen Mechanisme­n von Macht und Unterwerfu­ng seziert werden. Um Macht geht es auch in den Essays. Volker Hanisch arbeitet Manns bissigen Humor sehr schön heraus. Und er strukturie­rt die Texte stimmlich gut, beispielsw­eise, wenn Mann erörtert, wie wahrschein­lich eine Machtübern­ahme durch die Nazis wäre. An dieser Stelle hätte man schon gern gewusst, wann die Essays genau entstanden sind und wo sie veröffentl­icht wurden. Solche Informatio­nen fehlen im Booklet leider völlig. Die acht Texte stehen wie zufällig nebeneinan­der und wirken – ohne

Zusatzwiss­en – doch etwas angestaubt. (akm)

Die beiden Sprecher interpreti­eren Manns Texte meisterhaf­t – doch die Auswahl wirkt eher beliebig.

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