Rezensionen Romane
Gelesen von Svenja Pages
Auch in Schweden mag man Dorf- und Heimkehr-Romane. So stürmte Karin Smirnoffs Debüt dort gleich nach Erscheinen (2018) auf die Bestsellerliste. Dabei ist der Roman schwer verdaulich. Jana kehrt in das Dorf ihrer Kindheit zurück und in die alten, immer noch von Alkohol, Gewalt und Vertuschung geprägten, sozialen Strukturen. Die Begegnungen mit ihrem Bruder und einem Mann namens John wecken düstere Erinnerungen an ihre Kindheit unter einem brutalen Vater. Und an eine eigenhändig verübte Bluttat. Dazu wird sie mit einer Frau namens Maria konfrontiert. Sie lebt nicht mehr, hat aber mit Jana wohl mehr zu tun, als ihr lieb sein kann. Ihre Recherche entwickelt sich zu einer der großen Spannungslinien in dieser beklemmenden Erzählung. Sprecherin Svenja Pages schlägt von Beginn einen harten, kühlen Ton an, der die düstere Atmosphäre passend verkörpert. Männerstimmen aber kann sie nicht, sie klingen alle gleich grobschlächtig. Das hört sich dann wie Kasperletheater an und nimmt dem Hörbuch etwas von seiner Bannkraft. Ebenso wie Klangelemente (Kirchturmuhr, Autogeräusche, Kühe), die oft an Kapitelenden eingebaut sind, einfach nur bemüht wirken. (mms)
Harte Geschichte über die Rückkehr einer Frau in ihr schwedisches Heimatdorf. Stimmig düster, jedoch mit Schwächen.
(3,4)
UMSETZUNG INHALT
AUDIOLINO, ungekürzte Lesung, 480 Minuten/2 MP3-CDs, 19,90 Euro