Rezensionen Sachbuch
Originaltonaufnahmen
Wie war Brecht eigentlich so? Theaterregisseur und Intendant Stephan Suschke, die treibende Kraft hinter dieser Veröffentlichung, schreibt dazu zum Beispiel dies, nachzulesen in dem der CD beiliegenden 50-seitigen, reich bebilderten Buch: „Die theoretische Auszehrung hatte das BrechtBild schmal werden lassen, obwohl doch die Poesie der Gedichte, die Sinnlichkeit der Theaterfiguren, die clevere Intelligenz der Stückplots eine andere Sprache sprechen.“In seinen Stücken beschäftigte sich Brecht mit wichtigen gesellschaftlichen Fragen seiner Zeit, aber wie schaffte er es, die Menschen zu bewegen? Als während der Proben ein Mädchen im Zuschauerraum wegen des Gebrülls der Schauspieler zu weinen anfängt, gehen die großen Fragen im Kleinen auf. „Was ist Monika? Fürchtest du dich? Wo ist denn die Mami? Kommen Sie rauf. Also, du musst dich nicht fürchten. Musst nicht erschrecken, Monika. Weißt du, das ist so im Theater. Da musst du lachen! Da musst du lachen, da lachen alle Leute, wenn der das so macht. Nimm das ja nicht ernst. Das ist nur Theater.“Wer Bertold Brecht ein wenig besser kennenlernen möchte, der sollte ihm bei der Arbeit zuhören. (bie)
„Brecht probt Galilei“ist ein über theaterwissenschaftliche Interessen hinaus reichendes akustisches Kleinod.
(5,0)
UMSETZUNG INHALT
SPEAK LOW, Originaltonaufnahmen, 151 Minuten/3 CDs, 25 Euro