WEM HILFT WELCHE LINSE?
GUT INFORMIERT IN DIE OP: EINE ÜBERSICHT UNTERSTÜTZT PATIENTEN BEI DER WAHL DER INDIVIDUELL RICHTIGEN LINSE.
Keine Intraokularlinse (IOL) deckt alle Bedürfnisse der Patienten vollständig ab. Hier die wichtigsten Modelle mit ihren Vorzügen und potenziellen Schwachpunkten:
MONOFOKALLINSE
Das seit vielen Jahrzehnten bewährte Standardmodell bietet die beste optische Abbildungsqualität, weil das ganze Licht auf einen Brennpunkt fällt. Der Nachteil: Einstärkenlinsen können nur auf eine Entfernung berechnet werden. Die meisten Patienten entscheiden sich für die Ferne. Für den Nahbereich brauchen sie eine Lesebrille.
MULTIFOKALLINSE
Hauptsache, keine Brille mehr! Wer so denkt, für den sind Mehrstärkenlinsen (Bifokal- und Trifokallinsen) geeignet. Im Alltag können die Multifokalen zu Einbußen beim Kontrastsehen sowie zu Lichterscheinungen führen. Wird die geplante Sehschärfe nicht erreicht, kann gelegentlich eine Laserkorrektur der Hornhaut nötig sein.
IOL MIT ZUSATZFUNKTION
Manche Intraokularlinsen verfügen neben dem Standard-UV-Filter über einen nicht wahrnehmbaren zusätzlichen Blaulichtfilter, der die Netzhaut vor Makuladegeneration (AMD) schützen soll. Asphärische Linsen bieten durch ihre spezielle Oberflächenform ein besseres Kontrastsehen vor allem in der Nacht und bei Dämmerung.
INTRAOKULARLINSE MIT EXTRA-TIEFENSCHÄRFE
Eine neuer Linsentyp namens EDOF („Extended Depth of Focus“) zieht den Brennpunkt des Auges quasi in die Länge und erweitert so den Bereich des scharfen Sehens. Im Vergleich zur klassischen Mehrstärkenlinse ist die Blendempfindlichkeit geringer. Eine Brille wird nur für kurze Distanzen nötig.
TORISCHE LINSEN
Diese Modelle eignen sich für Patienten mit angeborener Hornhautverkrümmung (Astigmatismus). Ärzte empfehlen sie ab etwa 1,0 Dioptrien. Es gibt torische Linsen in Mono- sowie in Multifokalausführung mit drei Brennpunkten, die auch den Zwischenbereich abdecken. Dieser Typ von Linsen muss maßgefertigt werden.
PHAKE-LINSEN/PIOL
Anders als Kataraktlinsen sind phake-Modelle nicht für Star-Patienten gedacht, sondern für Menschen zwischen 18 und 45 Jahren mit sehr hoher Fehlsichtigkeit (z. B. Kurzsichtigkeit bis minus 23 Dioptrien). Als Alternative zum Augenlasern wird die phake-IOL zusätzlich zur natürlichen Linse implantiert. Letztere bleibt erhalten.