BUNTE Gesundheit

Eine Orientieru­ngshilfe bietet die 80/20-Regel

- INTERVIEW: SUSANNE FETT

Müdigkeit. Der Körper ist damit beschäftig­t, die Abwehr aufrechtzu­erhalten, und diese Energie fehlt im Alltag. Ein weiteres Erkennungs­zeichen ist die Infektanfä­lligkeit, weil das Immunsyste­m nicht mehr nachkommt. Auch Darmentzün­dungen und Reizdarm gehören dazu, ständiger Durchfall und Blähungen sind Symptome. Bis zu 80 Prozent unseres Immunsyste­ms sitzen im Darm. Der Verdauungs­trakt spielt also eine Schlüsselr­olle dabei, gesund zu bleiben. Auch zu viel Stress belastet den gesamten Organismus – das ist mir sehr wichtig zu betonen. Körper, Seele und Geist hängen zusammen, das kann man nicht genug herausstel­len. Viele befinden sich in einer Daueranspa­nnung durch soziale Medien, Anforderun­gen im Job, in der Familie …

Stress wirkt sich vor allem auf den Magen-DarmTrakt aus, oder?

Ständige Anspannung schädigt alle Organe, auch Herz und Lunge. Stress lässt uns zum Beispiel flacher atmen. Wir entsäuern auch durch die Lunge, indem wir ausatmen. Ist der Atem flach und kurz, reinigt sich der Körper nicht mehr richtig.

Welche Ernährung empfehlen Sie, um Entzündung­en und Übersäueru­ng vorzubeuge­n?

Die Basis sollte eine vitamin- und mineralsto­ffreiche basische Ernährung sein. Eine Orientieru­ngshilfe könnte die 80/20-Regel geben, also 20 Prozent Säurebildn­er. Der Körper braucht auch Eiweiß, in meinem Buch finden sich deshalb ebenso Rezepte mit Fleisch und Fisch. Kommen die Tiere aus ökologisch­er Haltung, sind sie in kleinen Mengen gute Proteinlie­feranten. Weitere wichtige Proteinque­llen sind Hülsenfrüc­hte wie Linsen und Kichererbs­en.

Aber mal eine Pizza darf trotzdem sein, oder?

Ich halte nichts von Verboten oder Dogmatismu­s. Mir kommt es darauf an, dass man auf sich und seine Intuition hört. Welche Lebensmitt­el bekommen mir nicht? Welche sind nährstoffr­eich und tun mir gut? Jeder Körper ist anders. Wenn man anfängt, sich damit zu beschäftig­en, welches Essen die Schmerzen verstärkt oder den Darm entlastet, dann ändert sich auch mental etwas. Man geht bewusster durch den Alltag, isst bewusster. Damit wird viel Stress abgefangen. Und dann darf es auch mal eine Pizza sein.

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