Es sich schön zu machen, ist aufwendig? Das sollte man sich selbst wert sein!
einen schönen Teller drunter, du bist es wert! Auch wenn es Mühe bedeutet – ja, für wen sonst, wenn nicht für dich selbst? Insofern haben Wohnen und das Zuhause auch so viel mit mentaler Gesundheit zu tun.
Sie sind auch ein Fan davon, in Räumen „Botschaften“zu setzen. Was meinen Sie damit?
Das sind quasi Nachrichten an einen selbst, etwa ein Kinderbild von früher auf dem Schreibtisch. Sehe ich die kleine Martina an, erinnere ich mich an die Wünsche und Träume von damals und was ich mir noch erfüllen möchte. Auch gut ist diese Übung: Denk dir eine Wasserflasche …
Was steckt da dahinter?
Stellen Sie sich eine Flasche Mineralwasser vor. Beim Discounter kostet sie 19 Cent, an der Tankstelle viermal so viel. Und in einer dieser High-Snobiety-Kneipen in meiner Wahlheimat München freche 17 Euro, weil das Wasser von sich behauptet, es sei von den FidschiInseln. Es ist also der Blickwinkel, mit dem wir auf etwas schauen. Gutes, trinkbares Wasser ist in allen Flaschen, nur der Preis unterscheidet sich sehr. Heißt: Wir sind immer gleich wertvoll – aber den Wert, den wir uns zuschreiben, bestimmen wir selbst.
Aha! Mal weg vom Selbstwert: Was ist eigentlich generell der wichtigste Raum in einer Wohnung?
Für jeden ein anderer. Bei mir wechselt das auch. Ich backe gerne Brot und koche, also ist es die Küche. Aber es gibt auch Zeiten, da sind andere Dinge im Fokus. Arbeite ich viel, ist es herrlich, mich entspannt im Badezimmer in die Wanne zu legen – dann ist dieses wichtig für mich. Ich sage übrigens nie „Bad“. Es ist ein Zimmer – und sei es noch so klein. Ich finde, man sollte es sich auch so herrichten, dass man es gerne aufsucht, etwa mit Farbakzenten, die sich durchziehen. Hat man eine ganze Wand frei, könnte man sie mit diversen Seestücken, also Gemälden mit Wasser und Booten, als Hingucker gestalten. In aller Regel ist dies ja morgens der erste Raum, den man betritt, er kann so die Laune des ganzen Tages bestimmen.
Und das Schlafzimmer?
Oje, das Paradebeispiel für Vernachlässigung! Viele nutzen es als Rumpelkammer, da stehen Ski neben Bügelbrett und Wasserkisten. Ich finde das gefährlich, denn im Schlafzimmer bist du dir ja besonders nah, regelrecht schutzlos. Besser wäre, die Ski ins Kellerabteil zu bringen oder weniger Wasser zu kaufen – oder gleich einen Wassersprudler. Und bitte als Erstes: weg mit der Bettwäsche, die schon seit Jahren keine Freude mehr macht!